0eigh15Teens - Feels Good to Be Sad
ØØ
s.a.d/NSM
(D/29. 11. 2004)
Hurra! Wir haben Gitarre, Schlagzeug und Baß! Jetzt können wir auch gleich eine Band gründen, die angesagte Musik zur Hebung der Partylaune spielt. 04.12.2004
Man kann den Verstärker aufdrehen und mehr Druck auf die E-Gitarren bringen. Man kann da und dort eingängige Melodien aufbauen. Vor allem aber kann - nein, sollte! - man Spielfreude haben. Dann passen die Zutaten für eine Fun-Punkband.
Nur gibt es leider Unmengen solcher Bands, und es ist gar nicht einmal so lange her, daß sie ihren Siegeszug um den Erdball antraten. Zu erkennen waren sie leicht, dazu brauchte man nicht einmal ihre Musik zu hören. Ein Blick auf die CD-Hülle reichte vollauf: Der typische Band-Name war stets mit einer seltsamen Zahlenkombination verbunden; man denke nur an Sum 41 oder Blink 182.
Tja, und weil man in Münster musikalisch scheinbar nicht viel Neues zu vollbringen in der Lage war, entschlossen sich ein paar zwischen 24 und 28 Jahre junge Musiker dazu, wenigstens einen abgefahrenen Namen zu wählen, mit dem sie ihren althergebrachten Fun-Punk an die Leute bringen wollten: die 0eigh15Teens (sprich: O eight fifteens) waren geboren.
Es kommt, wie es immer wieder kommt. Sie machen Krach, manchmal - jetzt muß zumindest eine Lanze für sie gebrochen werden, sonst könnte man meinen, die sind schlecht - sogar ganz guten Krach. Nur sind ihre Nummern so oft gehört und qualitativ bereits besser abgespielt worden, daß die einzig herausragenden Tracks Coverversionen sind. Kein Wunder also, daß die Münsterianer bisher nur mit ihrem Sampler-Beitrag "We Are the World" (ein punkiges Cover des Band-Aid-Klassikers) und "Take On Me" (ein punkiges Cover des A-Ha-Klassikers) irgendeinen Eindruck hinterlassen haben. Seither wissen die 0eigh15Teens um die Wichtigkeit, Songs zu kopieren, und wagen sich auf ihrem neuen Album über Didos "White Flag". Wenigstens wird hier nicht gesülzt wie beim Original, sondern gerockt.
Schön wäre es aber, wenn den Jungs auch für die eigenen Tracks ähnliche Melodien einfallen könnten. So sind sie nicht schlecht, dümpeln aber unverdientermaßen in Durchschnittsgewässern herum.
0eigh15Teens - Feels Good to Be Sad
ØØ
s.a.d/NSM
(D/29. 11. 2004)
Die einstigen Crossover-Helden aus Braunschweig zeigen, daß sie auch musikalisch noch am Leben sind und retten sich damit vor der Bedeutungslosigkeit.
Im Jahr 2000 wurden sie gefeiert. Dann lösten sie sich einfach auf. Oder machten eine Zwangspause. Und jetzt sind sie wieder da.
Powermetal mit Humor gibt es nicht? Dann sollten Sie in die vorliegende Platte reinhören. Die kann es noch dazu mit fast jedem Klassiker des Genres aufnehmen.
Der Mensch wird zum Tier. Denn Urgewalten rasen aus den Lautsprechern, wenn im Laufwerk die neueste Scheibe der Ungarn rotiert.
Kann das denn sein, find ich den Reim nicht? Was ist bloß los, ich bin doch famos, nicht? Denn ich mach HipHop und bin immer top. Oder?
Viele Bands erleben mit neuen Musikern ihren zweiten Frühling. Leider scheint in Wales immer noch tiefster Winter zu herrschen.
Kommentare_