Red Hill
ØØØ
Kinowelt (AUS 2010)
DVD Region 2
93 Min. + Zusatzmaterial, dt. Fassung oder engl. OF
Features: Interviews, Hinter den Kulissen, Photogalerie, Trailer
Regie: Patrick Hughes
Darsteller: Ryan Kwanten, Steve Bisley, Tommy Lewis u. a.In dem Wildwest-Thriller "Red Hill" nimmt es ein entscheidungsschwacher Jungpolizist mit einem Todesengel aus dem australischen Busch auf. Der Film punktet mit archaischer Western-Symbolik, findet aber nicht so recht zu seinem Rhythmus. 01.12.2010
Daß sich der junge Shane Cooper (Ryan Kwanten) mit seiner schwangeren Frau Alice (Claire van der Boom) ausgerechnet in dem Kleinstadtnest Red Hill niederläßt, kommt nicht von ungefähr: Alice verlor ihr erstes Kind bei der Geburt - nervliche Krisensituationen jeglicher Art sollten ihr während der neuerlichen Schwangerschaft erspart werden.
Den Gefängnisausbruch von Red Hills prominentestem Schwerverbrecher Jimmy Conway (Tommy Lewis) konnte Cooper allerdings wirklich nicht vorhersehen. Shanes Einstand fällt folglich ungleich turbulenter aus als gedacht: Gleich an seinem ersten Arbeitstag wird der junge Gesetzeshüter mit dem flüchtigen Aborigine konfrontiert - einer narbengesichtigen, wortkargen Killermaschine erster Ordnung.
Der ruppige lokale Polizeichef Old Bill (Steve Bisley) weiß um die Gefährlichkeit Conways und zieht mit seinen Mannen - um Shane ergänzt - in den Kampf.
Aborigines füllten bislang hauptsächlich die Parts besonders reiner und unschuldiger - da unzivilisierter - Opferfiguren aus. Sie dienen aber nicht nur als moralische Kontrapunkte; oftmals werden ihre archaischen Rituale mystisch überhöht ins Spiel gebracht, um den verschlossenen Ureinwohnern eine spezielle Unergründlichkeit zu verleihen. Jimmy Conway fällt eindeutig aus diesem Rollenklischee, führen seine blutige Taten doch die pazifistische Gesinnung seiner Ahnen ad absurdum.
Conway ist vielmehr ein stummer Racheengel, wie ihn das Westerngenre seit Anbeginn immer wieder hervorgebracht hat. Ihn umgibt eine Aura der Unzerstörbarkeit: Wo Jimmy auftaucht, erstarrt die Szenerie, werden die ältlichen Polizeikräfte von Red Hill zu unbeholfenen Hobbyschützen degradiert.
Auch abgesehen von seiner urtümlichen Nemesis setzt Regisseur und Produzent Patrick Hughes, der jahrelang um die Finanzierung seines Projekts kämpfen mußte, auf bewährte Versatzstücke und Stilelemente der Wild West-Filmhistorie: Idyllische Landschaftsaufnahmen, flammende Horizonte, Silhouetten einsamer Reiter auf schicksalshaften Pfaden - bis zum Showdown ziehen Bilder (Kamera: Tim Hudson) und Klangwelten (unter anderem des Countrysängers Charlie Parr) vorüber, die auf uralte Vorbilder verweisen.
Die reminiszente Verpackung und der unheilvolle, an der Grenze zur Übernatürlichkeit agierende Antagonist aus dem Busch machen den Reiz des Streifens aus. Unangenehm fällt hingegen der stockende Erzählfluß auf; wer eine recht oberflächlich strukturierte Rachegeschichte abarbeitet, sollte narrative Leerläufe oder Sackgassen tunlichst vermeiden - und außerdem seinen Showdown besser vorbereiten, einleiten und glaubhafter abschließen, als es Hughes tut. Zudem fehlt es an Darstellerkapazitäten, die ihre an mangelnder Tiefenschärfe krankenden Charaktere mit Vitalität versorgen und durch Spielwitz aufwerten könnten.
Die erfolgreiche Verpflanzung klassischer Western-Motive in das Hier und Jetzt macht "Red Hill" interessant; Bösewicht Jimmy Conway und die hübsche Kameraarbeit heben das Werk über den Durchschnitt. Das unrunde Skript und ein schlampiges Finish hinterlassen hingegen einen etwas schalen Nachgeschmack.
Red Hill
ØØØ
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