Rezensionen:
Archiv:
"They call me the Wanderer, oh yeah, the wanderer..." Philip Kaufmans 70er-Jahre-Bandenkult liegt nun endlich als Luxus-DVD-Ausgabe vor. 15.09.2003
Lange bevor Homeboys, Gangsta-Rapper und ähnliche Pappkameraden das Subgenre der "Gang Movies" bevölkerten, thematisierten Regisseure wie Walter Hill mit "The Warriors", William Lustig mit seinem "Vigilante", John Carpenter mit "Assault on Precinct 13" oder diverse "Death Wish"-Episoden bereits das Phänomen der Jugendbanden. Auch Philip Kaufmans etwas harmlosere Aufarbeitung des Motivs - "The Wanderers" - entstammt der Blütezeit dieser Streifen, den 70er Jahren.
Wo Carpenter und Konsorten die diversen Gangs stets zu psychopathischen Weirdos hochstilisierten, findet sich dieses Element bei den "Wanderers" nur bei den "Duckie Boys" wieder, der wohl gefährlichsten Gang aus der Bronx. Statt dessen konzentriert sich Kaufman lieber auf die Schicksale von Richie, Joey und Perry, deren Probleme mit dem Erwachsenwerden und der individuellen sozialen Tristesse. Verpackt in einen flotten Streifen voller Haargel, Prügeleien und herrlicher Musik präsentieren sich "The Wanderers" auch heute noch als ein Stück unverbrauchtes Hollywood-Kino, aus einer Zeit, als die Traumfabrik noch wirklich etwas zu sagen hatte. Zugreifen!
The Wanderers - Director's Cut
ØØØØØ
Splendid Entertainment (USA 1979)
DVD Region 2
ca. 113 Min., dt. Fassung oder engl. OF mit einblendbaren dt. UT (DD 5.1/2.0)
Features: Trailer, Trailershow, Filmographien
Regie: Philip Kaufman
Darsteller: Ken Wahl, John Friedrich, Toni Kalem u. a.
Es knallt, es kracht - und es wird esoterisch. Zücken Sie die Fernbedienungen und lehnen Sie sich für unsere Heimkinoempfehlungen gemütlich im Fernsehsessel zurück.
Der große, böse Wolf kommt neuerdings aus Israel, Roy Battys Low-Budget-Nachfolgerin dafür aus Großbritannien. Dazwischen tummeln sich die Anarcho-Trickfilmfiguren Ren und Stimpy, US-Sexualforscher sowie jede Menge Genrekost.
Lernen Sie, wie man am besten durch Drogen reich wird. Sehen Sie zu, wenn Orson Welles mit Charlton Heston Schlitten fährt. Oder reisen Sie mit den Mystic Knights of the Oingo Boingo per Anhalter durch die Heimkino-Galaxis.
Arm gegen reich, Profitgier gegen Rückgrat - und natürlich jede Menge Blei: unsere aktuellen Heimkinoempfehlungen sind angerichtet.
"Well, do ya, punk?" Eine amerikanische Doku widmet sich dem Verfasser dieser Zeilen. Wem das nicht gefällt, der darf mit Quentin Dupieux Hundefänger spielen oder den Fernsehabend mit Dr. Lecter verbringen. Wohl bekomm´s!
Mel Gibson ist auf der Flucht, Sly Stallone auf der Jagd - während Michael Shannon und Chloë Sevigny den Finger stets am Abzug haben und Kevin Spacey im Weißen Haus nicht nur die Puppen tanzen läßt.
Kommentare_