Video_Ground Zero - Das Jahr danach
Eine amerikanische Baugrube
Amerika beim Frühjahrsputz: Ein Jahr lang begleiteten zwei Regisseure die Aufräumarbeiten beim eingestürzten WTC. Das Ergebnis liegt nun auf DVD vor.
16.06.2003
Einmal alle paranoiden Verschwörungstheorien beiseite gelassen: Glauben Sie, daß es die Anschläge vom 11. September 2001 wirklich gegeben hat? Oder zweifeln Sie überhaupt an der Existenz des World Trade Center vor diesem Tag? Halten Sie gar Amerika für ein schlecht inszeniertes Gerücht, weil sich heutzutage jeder Bananenstaat einen ordentlichen Diktator leisten kann, ein so großer Kontinent sich hingegen mit einem abgezwickten Freimaurer zufriedengibt?
Dann sollten Sie diese DVD unbedingt erwerben, denn sie dokumentiert sehr anschaulich, daß sich am 11. 9. im Süden Manhattans tatsächlich eine Katastrophe ereignet hat. "Ground Zero - Das Jahr danach" geht aber nicht den vielen Ungereimtheiten und Falschaussagen nach, in die sich die US-Regierung bei der "Rekonstruktion" der Flugzeugattentate verstrickt hat - die Regisseure Seth Kramer und Daniel A. Miller dokumentieren stattdessen die offizielle Haltung des Bush-Regimes: Trauer und Betroffenheit über die Ereignisse; Zorn und Wut auf die angeblichen Täter sowie Entschlossenheit und Stärke beim Wiederaufbau. "An american dream comes true - a second time."
So gesehen ist "Ground Zero" ein brauchbares Zeitdokument: Das Filmteam hatte ein Jahr ungehinderten Zugang zu den Ruinen und verfolgte akribisch die Aufräum- und Bauarbeiten. Ein Zeichen des amerikanischen Willens, eine Art Nationalflagge, die sich selbst hochzieht - und bei denen, die der offiziellen Version mißtrauen, einen bitteren Nachgeschmack hinterläßt.
Chris Haderer
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