Bizet: Carmen
ØØØØØ
Grace Bumbry, Jon Vickers, Mirella Freni, Justino Diaz
Chor der Wiener Staatsoper
Wiener Philharmoniker/Herbert von Karajan
Universal (D 2005)
DVD Region 0
163 Min.
Regie: Herbert von Karajan
Zu den besten Aufführungen dieser Oper in Österreich gehören die von Carlos Kleiber und Lorin Maazel in Wien - und die soeben auf DVD erschienene von Karajan in Salzburg. 31.05.2005
Die Oper "Carmen" hat Herbert von Karajan zeit seines Lebens begleitet. Unerreicht sind seine zwei Audioaufnahmen mit Leontyne Price und Franco Corelli sowie seine letzte Aufzeichnung aus Berlin mit Agnes Baltsa und José Carreras. Wie sehr ihm die Oper am Herzen lag, bewies der Stardirigent auch mit dieser jetzt auf DVD vorliegenden Inszenierung, die er 1967 mit Teo Otto in den Sofiensälen und in den Bavaria-Studios produzierte.
Es ist bekannt, daß bei Karajan immer die Musik im Vordergrund stand, wobei seine Inszenierungen trotzdem immer schlüssig und spannend waren. Das bemerkt man auch (mit Freude) bei dieser Regiearbeit. Der Spagat, die komödiantischen und gleichzeitig tragischen Aspekte der Handlung als Einheit ablaufen zu lassen, gelang ihm bestens. Karajan erzählt den moralischen und seelischen Verfall des Don José spannend und berührend; perfekt verkörpert Jon Vickers diese neurotische Rolle. Auch die anderen Hauptdarsteller sind von einzigartiger Qualität: Grace Bumbry als laszive Carmen, die die Intensität der Figur nicht nur visuell zeigt, Mirella Freni als Verkörperung des berührenden Schöngesangs - und Justino Diaz, der die enorm schwierige Baritonpartie superb meistert.
Daß "Carmen" eine beliebte Oper ist, steht sowieso fest. Wer sie gerne sieht und hört, dem sei der Griff zu dieser DVD dringend empfohlen. Schöner und besser kann man diese Oper kaum darstellen. Als einzige Alternative bleibt vielleicht die Live-Aufführung unter Carlos Kleiber von 1978 (erschienen bei TDK). Karajan-Fans machen mit dem Kauf dieser Neuerscheinung auf jeden Fall einen lohnenden Erwerb - so können sie den Maestro nicht nur am Dirigentenpult, sondern gegen Ende des ersten Akts auch als Organisator der Flucht von Carmen erleben ...
Bizet: Carmen
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Grace Bumbry, Jon Vickers, Mirella Freni, Justino Diaz
Chor der Wiener Staatsoper
Wiener Philharmoniker/Herbert von Karajan
Universal (D 2005)
DVD Region 0
163 Min.
Regie: Herbert von Karajan
Hören darf man heuer auch ganz ohne Maske. Grund genug für den EVOLVER-Klassikexperten Herbert Hiess, seine Musiktips für die Weihnachtszeit unter den virtuellen Christbaum zu legen.
Nicht nur Thomas Angyan, der zukünftige Ex-Chef des Wiener Musikvereins, hätte sich den Abschluß seiner Karriere - ebenso wie Staatsoperndirektor Dominique Meyer - anders vorgestellt. Wie so viele Kulturschaffende gingen beide der angeblichen Pandemie in die Falle.
Wer Rudolf Buchbinder ist, braucht man eigentlich niemandem mehr zu erklären. Der sich im 74. Lebensjahr befindende Star-Pianist ist in Kulturkreisen weltweit ein Begriff - und vor allem in Sachen Beethoven eine Kapazität, an der man nicht vorbeigehen kann und darf.
Pech oder Schicksal - wie auch immer man es bezeichnen mag: Daß die großartige Berliner "Carmen" schon nach der zweiten Aufführung von Amts wegen gestoppt werden musste, hätte sich niemand gedacht. Jetzt kann man sie wohl einige Zeit nur als Stream oder Aufzeichnung betrachten. Die Staatsoper unter den Linden zeigt mit ihr jedenfalls, daß sie dank ihrer hervorragenden Musiker viele der angeblichen Spitzenhäuser übertrifft.
Wie Political Correctness als brutale Verlogenheit entlarvbar ist, zeigt das Stück "Der Vorname" des Autorenduos Patellière und Delaporte. Herbert Hiess hat es in den Kammerspielen erlebt.
Alle Jahre wieder ... kommt nicht nur das Christuskind, sondern auch der "Streß", der oft zu Geschenkskäufen in letzter Minute führt. Um Verlegenheitsgaben wie Socken oder Bonbonnieren zu umgehen, hat der EVOLVER-Klassikexperte einige Tips zusammengestellt, die nicht nur eingefleischten Klassikliebhabern Freude bereiten werden.
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