Video_Gefühle, die man sieht
Ein Blick genügt
Fünf Frauen, fünf scheinbar unzusammenhängende Schicksale: Glenn Close, Cameron Diaz, Calista Flockhart, Holly Hunter und Kathy Baker versuchen Veränderungen zu überstehen.
24.10.2003
"Gefühle, die man sieht" ist - trotz seines etwas unglücklichen deutschen Titels - das gelungene Regiedebüt von Drehbuchautor Rodrigo García, Sohn des kolumbianischen Autors Gabriel García Marquez. Geschickt erzählt und verknüpft García die Geschichte von fünf in den Vororten von L.A. lebenden Frauen. Eine davon ist Dr. Elaine Keener (Glenn Close), eine erfolgreiche Ärztin, die unter der Belastung einer pflegebedürftigen alten Mutter und gleichzeitig unter einer unerwiderten Liebe leidet. Etwas Licht in Dr. Keeners Existenz bringt die Kartenlegerin Christine (Calista Flockhart), die allerdings selbst schwer zu kämpfen hat: Liebevoll pflegt sie ihre schwerkranke Geliebte Lilly (Valeria Golino) und versucht durch die Erinnerung an glücklichere Tage, die ihnen noch verbleibende Zeit zu meistern.
Auch Rebecca (Holly Hunter), die Filialleiterin einer Bank, steht vor einer schwierigen Entscheidung: Soll sie das Kind ihres verheirateten Liebhabers Robert (Gregory Hines) behalten? Und eines Tages womöglich wie Rose (Kathy Baker) dastehen - die alleinerziehende Kinderbuchautorin, die Probleme mit ihrem pubertierenden Sohn hat und nun auch noch Gefühle für ihren neuen halbwüchsigen Nachbarn hegt?
Die alleinstehende Kriminalkommissarin Kathy (Amy Brenneman) hat es natürlich ebenfalls nicht leicht, ermittelt sie doch im vermeintlichen Selbstmord einer alten Bekannten, während ihre blinde Schwester Carol (Cameron Diaz) zwar ein blühendes Liebesleben führt, deshalb aber noch lange nicht glücklich ist.
Nicht nur emotionell ist "Gefühle, die man sieht" ein herausfordernder Film, in dem sich der eine oder andere wiederfinden kann. Die fünf eigentlich voneinander unabhängigen Episoden, die sich teilweise überschneiden, versprechen alles in allem einen tränenreichen DVD-Abend. Sehr empfehlenswert, wenn auch nicht als leichte Unterhaltung, denn schließlich geht es hier um tiefgreifende und (wie gesagt) deutlich sichtbare innere Zustände...
Viktoria Grgurin
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