"Well, do ya, punk?" Eine amerikanische Doku widmet sich dem Verfasser dieser Zeilen. Wem das nicht gefällt, der darf mit Quentin Dupieux Hundefänger spielen oder den Fernsehabend mit Dr. Lecter verbringen. Wohl bekomm´s!
09.12.2013
"I love the smell of napalm in the morning." Wer Francis Ford Coppolas "Apocalypse Now" einmal gesehen hat, vergißt diese Worte aus dem Munde Robert Duvalls bestimmt nie wieder. Die berühmte Feststellung von Lieutenant Colonel Bill Kilgore stammt allerdings (ebenso wie die Figur selbst) keineswegs aus der Feder Herrn Coppolas. Dasselbe gilt auch für Dirty Harrys legendäre Aufforderung "Go ahead, make my day". Beide Sätze gehen auf das Konto eines mittlerweile leider fast in Vergessenheit geratenen Vertreters der American-Zoetrope-Clique: John Milius. Der Regisseur/ Drehbuchautor mit dem Faible für Hinterwald-Gerechtigkeit und Faustfeuerwaffen zeichnete unter anderem für Schwarzeneggers "Conan the Barbarian", den 80er-Jahre-Baddie "Red Dawn" und den Surfer-Flick "Big Wednesday" verantwortlich und hatte seine Finger auch bei der HBO-Serie "Rom" im Spiel. Joey Figueroa und Zak Knutson haben ihm mit ihrer Dokumentation "Milius" jetzt ein kleines filmisches Denkmal gesetzt.
Wie heimtückisch ein Autoreifen sein kann, wissen wir spätestens seit Quentin Dupieuxs "Rubber". Seit kurzem liegt ein weiteres Machwerk des französischen Filmemachers auf DVD/Blu-ray vor. In "Wrong" dreht sich alles um einen entführten Hund, sein schwerst verwirrtes Herrchen und den seltsamen Guru Master Chang (William Fichtner). Das Ergebnis ist wunderbar absurd, bleibt aber im Vergleich zu den Werken des Regiekollegen Michel Gondry eher bodenständig.
Dexter hat endlich seinen wohlverdienten Abschied genommen, und die geplante "American Psycho"-Serienadaption braucht in Wirklichkeit schon jetzt kein Mensch. Weil aber zumindest ein charmanter Serienkiller regelmäßig über den gepflegten Fernseher flimmern sollte, kommt "Hannibal" gerade recht. In der neu aufgerollten Vorgeschichte unseres Lieblingspsychiaters sorgt Mads Mikkelsen für diabolisch-kulinarisches Vergnügen - und es bleibt nicht nur bei einer Leiche zum Dessert. Stattdessen serviert "Creator" Bryan Fuller mit der ersten Staffel ein gediegenes 13-Gänge-Menü, bei dem es ihm nicht nur gelingt, die eigentlich längst abgedroschene Figur des Profilers wieder schmackhaft zu machen, sondern dem Zuschauer nebenbei eine nostalgische Gänsehaut zu bescheren. Dieses Kribbeln spürte man zuletzt, als Chris Carters Frank Black seinerzeit zum ersten Mal über die Bildfläche spazierte. Wir wünschenbon appétit und freuen uns schon jetzt auf den Start der zweiten Staffel.
(USA 2013/Region 2/Sony Pictures Home Entertainment)
Die Teufel tanzen endlich wieder - und das nicht einmal schlecht. Fede Alvarez´ kurzweiliges Remake des Raimischen Kultstreifens zählt neben Franck Khalfouns "Maniac" zu den gelungensten Neuverfilmungen in Sachen 80er-Jahre-Horror und garantiert spritzige Unterhaltung. Lesen Sie dazu auch die EVOLVER-Kinobesprechung.
Zatoichi: The Blind Swordsman (Criterion Collection) ØØØØØ
(Japan 1962-1973/Region 1/Criterion)
Takeshi Kitano in allen Ehren, aber mit Shintaro Katsus Originaldarstellung des blinden Masseurs kann er einfach nicht mithalten. Wenn Zatoichi seine Klinge schwingt, groovt das mindestens genauso wie bei Ogami Itto. Nachzuprüfen in dieser Criterion-Edition, die die ersten 25 Zatoichi-Filme erstmals vereint. Ein ideales Weihnachtgeschenk für Chambara-Fans.
Rumble Fish ØØØ1/2
(USA 1983/Region 2/Koch Media)
Apropos Francis Ford Coppola: Seine stylishe S/W-Verfilmung von S. E. Hintons Coming-of-Age-Story liegt mittlerweile als Teil der "Masterpieces of Cinema Collection" auf Blu-ray vor und bietet neben formidabler Bildqualität auch einen Regiekommentar. Immer noch sehenswert und weitaus besser gealtert als Coppolas "The Outsiders" aus dem gleichen Jahr.
In the Flesh
(GB 2013/Region 1/BBC Home Entertainment)
ØØØ1/2
The Returned
(F 2012/Region 2/Universal Pictures UK)
ØØØØ
The Walking Dead - Season 3
(USA 2012-2013/Region 2/WVG Medien)
ØØØ1/2
Wer dringend einen Schuß in Sachen lebende Tote braucht, darf aufatmen: Sowohl der britische Dreiteiler "In the Flesh" rund um die partially deceased als auch die französische Serienproduktion
"Les Revenants" liegen seit kurzem als US- bzw. GB-Import für den heimischen Gebrauch vor. Nicht zu vergessen natürlich: die dritte Season rund um Robert Kirkmans "The Walking Dead". AMC plant übrigens für 2015 eine Companion-Serie. Wir hoffen jedenfalls, daß es bis dahin irgendjemandem gelingt, wenigstens noch einen nennenswerten Beitrag zu liefern, bevor das überstrapazierte Genre völlig ausgeweidet ist. Ob das Schwarzenegger-Vehikel "Maggie", Jeff Baenas "Life After Beth" oder Mark Tonderais "Day of the Dead"-Remake daran wohl etwas ändern werden?
tinti - 19.12.2013 : 12.49
cool ist ja dass bei hannibal nicht nur gillian anderson mitspielt sondern auch Lance Henriksen einen gastauftritt hat. fehlt nur noch david duchovny
tinti - 17.01.2014 : 09.14
endlich milius gesehen. Zitat Sam Elliott: 'He doesn’t write for women and he doesn’t write for pussies. He writes for men. Because he’s a man.' recht hat er
Es knallt, es kracht - und es wird esoterisch. Zücken Sie die Fernbedienungen und lehnen Sie sich für unsere Heimkinoempfehlungen gemütlich im Fernsehsessel zurück.
Der große, böse Wolf kommt neuerdings aus Israel, Roy Battys Low-Budget-Nachfolgerin dafür aus Großbritannien. Dazwischen tummeln sich die Anarcho-Trickfilmfiguren Ren und Stimpy, US-Sexualforscher sowie jede Menge Genrekost.
Lernen Sie, wie man am besten durch Drogen reich wird. Sehen Sie zu, wenn Orson Welles mit Charlton Heston Schlitten fährt. Oder reisen Sie mit den Mystic Knights of the Oingo Boingo per Anhalter durch die Heimkino-Galaxis.
"Well, do ya, punk?" Eine amerikanische Doku widmet sich dem Verfasser dieser Zeilen. Wem das nicht gefällt, der darf mit Quentin Dupieux Hundefänger spielen oder den Fernsehabend mit Dr. Lecter verbringen. Wohl bekomm´s!
Mel Gibson ist auf der Flucht, Sly Stallone auf der Jagd - während Michael Shannon und Chloë Sevigny den Finger stets am Abzug haben und Kevin Spacey im Weißen Haus nicht nur die Puppen tanzen läßt.
Kommentare_
cool ist ja dass bei hannibal nicht nur gillian anderson mitspielt sondern auch Lance Henriksen einen gastauftritt hat. fehlt nur noch david duchovny
endlich milius gesehen. Zitat Sam Elliott: 'He doesn’t write for women and he doesn’t write for pussies. He writes for men. Because he’s a man.' recht hat er