Shinobi
(Japan 2005/Region 2/i-on new media/Splendid)
Zwei verfeindete Ninja-Clans werden vom Shogunat gegeneinander ausgespielt, weil in einer Welt des Friedens kein Platz mehr für Schattenkrieger ist. Doch wie einst in "Romeo und Julia" gibt es auch hier zarte Liebesbande, und die tödlichen Turteltauben wünschen sich den Frieden. Ein Kampf zwischen den Dörfern stellt ihre Liebe auf die Probe. Als jeweils die fünf besten Krieger in den Palast beordert werden, bleiben nicht nur die Entsandten auf der Strecke ...
Ten Shimoyamas "Shinobi" hat weder etwas mit dem Sega-Computergame noch den Shô-Kosugi-Krachern aus den Achtzigern zu tun - und schon gar nichts mit klassischen jidaigekis wie Hiroshi Inagakis "Ninjutsu"-Reihe. Statt dessen wandelt der japanische Regisseur eher auf den Spuren Tsui Harks, Ronny Yus und Ching Siu-Tungs, auch wenn er deren Qualitäten nicht erreicht (aber das tun sie ja mittlerweile selbst nicht mehr.)
"Shinobi" steht somit den traditionellen Martial-Arts/Fantasy-Hybriden des Hongkong-Kinos der 80er und frühen 90er Jahre näher und beinhaltet vieles, wofür man die Hüpfspektakel einst lieben lernte. Da können Chen Kaige oder Ang Lee noch so verdrahteten Unsinn drehen und mit ihren überlangen, in kräftigen Farben gehaltenen Langweilern die Kritiker begeistern - wenn bei Shimoyama die mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestatteten Shinobis durch die Lüfte schweben und sich in malerischem Ambiente dahinmetzeln, macht das viel mehr Freude.
Asien-Kino-Neulinge werden von "Shinobi" ohnehin begeistert sein, aber auch Veteranen finden trotz mancher CGI-Schlamperei genügend Reminiszenzen an alte Zeiten, um verträumt an ihre erste Begegnung mit der unbesiegbaren Asia und ihren Nadeln, an weißhaarige Bräute oder die Zu-Warriors zurückzudenken.
Bleibt nur die Frage, warum man gerade dem Regisseur von Belanglosigkeiten wie "St. John´s Wort" oder "Masuuruhiito" ein solches Budget in die Hände gedrückt hat.
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