The Last Winter
ØØØ 1/2
(USA/Island 2006/Region 2/Sunfilm)
Alle reden von der globalen Erwärmung, herausgekommen ist dabei (abgesehen von einigen gelungenen Dokumentationen) bisher wenig. Auftritt: Independent-Filmemacher Larry Fessenden, der sich bereits in "No Telling" ökologischer Thematiken angenommen hatte. In "The Last Winter" entführt er den Zuseher in die Weiten Alaskas. Dort ist es mittlerweile aber gar nicht mehr eisig kalt, stattdessen regnet es während des arktischen Winters - sehr zum Mißfallen von Ron Perlman, der mit seinem Team im Auftrag einer Ölgesellschaft aktiv werden soll ...
Fessenden gelingt es in seinem bisher reifsten Werk, eine wunderbar bedrückende Atmosphäre zu schaffen, in der nicht nur den Lagerbewohnern die Decke auf den Kopf fällt. Obwohl er seine drohende Apokalypse mit etwas mythologischem Garn streckt, hat es schon lange nicht mehr soviel Vergnügen bereitet, dem eiskalten Händchen von Mutter Natur bei der Arbeit zuzusehen.
Demnächst stehen übrigens mit M. Night Shyamalans "The Happening" und Jamie Blanks Remake des australischen Wochenendabenteuers "Long Weekend" zwei weitere Öko-Thriller auf dem Programm. Und: Saul Bass´wunderbarer "Phase IV" von 1974 erscheint in den USA endlich auf DVD.
Kommentare_
Lieber Herr Fichtinger! Ansonsten teile ich ja fast immer Ihre Meinung - aber "Shoot ´em up", soviel muß ich doch sagen, ist das reine spätabendliche Filmvergnügen, voll wunderbarer Action-Ideen und mit einer Handlung, die man auch gern in einer Graphic-Novel lesen würde. Das weiß man dann ziemlich gleichauf mit "Crank" zu schätzen - obwohl dem Doc "Shoot ´em up" eigentlich besser gefällt ...
Lieber Herr Doktor,
zugegeben, Sie haben nicht ganz unrecht. Bei einer zweiten Durchsicht des bleihaltigen Spektakels amüsierte ich mich tatsächlich etwas besser. Weil man weiß, was einen erwartet. Trotzdem geht ihm meiner Meinung nach der Zug ab, den die Kollegen "Crank" & "Running Scared" draufhaben. Blödsinn wie "Smokin' Aces" ist er dafür haushoch überlegen und sowieso eine Sünde in der Videothek wert. Nur bei einem DVD-Verkaufspreis von ca. 25 Euro hört sich der Spaß auf.
Sinnloses Tschinbumm-Kino? Genau! Und: gut so. Ein Bugs-Bunny-Film mit echten Menschen - und der Bellucci noch dazu (inkl. wahnsinnigstem Filmsex der letzten Jahre). Der Owen ist als asozialer Anti-Bond auch eine große Hetz, möchte ich gegen keinen Statham der Welt tauschen.