Video_Beverly Hills Cop I-III

Ein Schandmaul hat Geburtstag

20 Jahre ist es her, daß der Anarcho-Bulle Axel F. zum ersten Mal die Straßen von Beverly Hills unsicher machte - also höchste Zeit für eine DVD-Sonderedition.    30.06.2004

Die Sechziger hatten Sidney Poitiers Virgil Tibbs, die Siebziger Richard Roundtrees Shaft und die Achtziger … jawohl, die hatten den kecken Eddie Murphy als Plappermaul Axel Foley alias "Beverly Hills Cop".

Zur Handlung: In Martin Brests Erstling wird der beste Freund des Polizisten aus Detroit kaltgemacht. Die Spur führt in die höchsten Kreise von Beverly Hills - und genau dorthin setzt sich der stets zu Scherzen aufgelegte Axel (Eddie Murphy) gegen den Willen seiner Vorgesetzen ab, um "Urlaub" zu machen. Daß er in Wirklichkeit sämtliche Vorschriften außer acht läßt, um den Mörder zu stellen, versteht sich von selbst. Dummerweise kreuzt sein Weg jedoch den zweier Statutenreiter und Amtsschimmel - Rookie Billy Rosewood und Veteran John Taggart (Judge Reinhold und John Ashton als Stan & Ollie-Archetypen), die mit seinem "unorthodoxen" Wesen wenig anfangen können. Axel läßt sich natürlich in seinem Tun nicht beirren und stellt den Nobelbezirk in jeder Hinsicht auf den Kopf.

Mit "Beverly Hills Cop" wurde seinerzeit der Grundstock für die salonfähige Action-Komödie gelegt. Dumme Sprüche, gepaart mit jeder Menge Verfolgungsjagden, Schießereien, einer Prise Slapstick und einem Eddie Murphy auf Hochtouren zeichnen die Trilogie aus. Ursprünglich hätte übrigens Stallone in der Bruckheimer/Simpson-Produktion den Cop mimen sollen. Allerdings wären die dafür notwendigen Drehbuchänderungen das dynamische Produzentenduo zu teuer gekommen, und so besann man sich kurzerhand auf Murphy, der in Walter Hills großartigem "Noch 48 Stunden" an der Seite von Nick Nolte zwei Jahre zuvor für köstliche (und politisch unkorrekte) Unterhaltung gesorgt hatte.

Für das Sequel griff man kurzerhand zu Tony Scott, der seine Blockbuster-Qualitäten bereits mit "Top Gun" unter Beweis gestellt hatte. Unter seiner Führung entstand eine deutlich "erwachsenere" Fortsetzung, weitaus visueller und Action-lastiger als der Vorgänger. Als böser Bube fungiert hier Jürgen Prochnow, seine rechte Hand wird von der blonden Amazone Brigitte Nielsen (eine Ex-Stallone-Geliebte) dargestellt, deren Kostümierung wiederum Tarantino bei "Pulp Fiction" inspirierte.

Teil drei sollte wieder familientauglicher werden, also legte man das Projekt in die bewährten Hände von John Landis und ließ den Streifen kurzerhand in einem Familienpark à la Disneyland spielen. Neben der gut funktionierenden Besetzung war es auch das "Axel F. Theme" von Harold Faltermeyer, das seinen Teil zum Erfolg der Trilogie beitrug.

Zur jetzt vorliegenden Limited Edition: Neben der schicken Blechschachtel (über sowas freuen sich Sammler bekanntlich) liegen der Kollektion ein kleines "Axel F."-Nummernschild sowie eine eher unnütze Multimedia-CD bei. Bei den DVDs handelt es sich um die zuvor erschienenen Einzeldiscs. Jede Menge Interviews, Featurettes und "Making ofs" sowie ein Regiekommentar bei Teil eins sorgen für Zufriedenheit beim Zuseher; allerdings wären Audiokommentare für die beiden Sequels wünschenswert gewesen. Kurzum: Wem die Achtziger-Trilogie noch im Schrank fehlt, der kann guten Gewissens gleich zu dieser Ausgabe greifen und sich mit den Chaosbullen via Triple-Feature bestens unterhalten.

Jürgen Fichtinger

Beverly Hills Cop I-III - 20 Years Anniversary Limited Edition

ØØØ 1/2


Paramount Home Entertainment (USA 1984/87/94)

DVD Region 2

ca. 308 Min. + jede Menge Zusatzmaterial, dt. Fassung oder engl. OF wahlweise mit UT (DD5.1/2.0)

Features: Audiokommentar von Regisseur Martin Brest, Interviews mit Darstellern und Crew, Production-Design-Featurette, Casting-Featurette, "Behind the Scenes", Musik-Featurette, Deleted Scene mit Audiokommentar von Tony Scott, div. Photogalerien, div. Trailer, Axel-F.-Sammler-Kennzeichen, Multimedia-CD u. v. m.

Regie: Martin Brest, Tony Scott, Michael Landis

Darsteller: Eddie Murphy, Judge Reinhold, John Ashton u. a.

 

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