Peter Stöger
1939 - 1997
Sein literarisches Opus magnum blieb unvollendet. Der EVOLVER präsentiert nun die betreffenden Studien des 1997 verstorbenen Künstlers. Seien Sie gewarnt: Eine Sprache, die "herrschende Textgewohnheiten ignoriert und unter Verwendung pseudoklassischer Formen individuelle, skurrile und anarchische Inhalte" vermittelt, ist nicht jedermanns Sache.
Halten Sie Ihren Homer griffbereit und "den Sphinkter im Zaum"!
27.05.2011
In den Jahren 1982 bis 1987 veröffentlichte Peter Stöger sechs schmale Bände mit Vorarbeiten zum "Monokel des Polyphem"; eine ausführliche Introduktion zum Thema finden Sie hier.
Wir bringen dieses brillante Textkonvolut, exklusiv und erstmals im Internet, als fortgesetzte Serie in lesefreundlichen Abschnitten - und zwar als Faksimile, da Typographie (und stellenweise Graphik) eine seitens des Autors gewählte Einheit bilden. Im Anschluß finden Sie jeweils nähere Erläuterungen.
[ << zur vorigen Folge ... zur nächsten Folge >> ]
Daß Exegese eine heikle Sache ist, haben wir bereits in der letzten Folge erörtert.
Immerhin kann man hier und heute Stellen, die man nicht versteht, umstandslos nachschlagen. Wir beschränken uns daher auf Hinweise, die Ihnen die Suche erleichtern, sowie auf Anmerkungen des Verfassers selbst.
Denn schon die Gefährtin des Künstlers saß manchen Passagen ratlos gegenüber, und deshalb fragte sie nach. Daraus entwickelte sich später eine regelmäßige Korrespondenz; teils (hand-)schriftlich, teils über Tonbandaufzeichnungen. Die Zitate aus ihren Abschriften finden Sie im Folgenden kursiv gedruckt. (Anmerkung: Es handelt sich dabei um eine Auswahl privater Zeilen und Aufnahmen, die nicht zur Veröffentlichung verfaßt worden waren; daher die streckenweise eigenwillige Diktion.)
" ... stammen gleichfalls aus Zitat-Notizen, zu denen mir (nach + nach) die vorangestellten Textzeilen einfielen (summe: grau, war die Erinnerung an 1 alten Güterwaggon, bei dessen Anblick 1 Freund von mir sagte: 'da schau 1 bild von dir!') ... "
"Ich hatte (für 1 Text mit dem Titel 'Theorie') einige Sätze gesammelt. Von Horaz, Klinger, Xenophon, Goethe usw. Jeder dieser Sätze bezieht sich 'irgendwie' auf die bildende Kunst. Dann habe ich jeweils 1 Kürzest-Kommentar zu jedem Satz (und zwar unter Nennung des Satz-Autors + in dessen jeweiliger Sprache) geschrieben (zustimmend oder ablehnend) und diese Zeile(n) als Resümee unter ein Textstück gesetzt, das (allerdings aus bewußt anderem Blickwinkel) auf diesen zitierten Satz 'hinzielt' - Wenn also (wie hier) Michelangelo meint, man solle mit dem Hirn + nicht mit der Hand malen, so stimme ich dem bekräftigend zu und biete gleichzeitig einen 'poetischen' Beweis an, in dem in ironisierend 'wissenschaftlichem' Ton z.B. etwas 'beschrieben' wird, das als 'Berechtigungsnachweis' eben diesen Satz zu brauchen scheint.
Das 'Si dipinge con il cervello, non con la mano' von Michelangelo (der Satz heißt: wir malen oder man male mit dem Hirn und nicht mit der Hand oder mit dem Pinsel - er schreibt: mit der Hand), das muß ich bekräftigen: ma si signore buonarotti.
Und auch dem Wittgenstein pflichte ich bei. Dem Klinger hingegen ... da sag' ich: nein, und benütz' dabei ein bißl seinen Sprachduktus und seine Vergleiche. Er (das kommt im Text noch öfters späterhin vor) ... er benützt gern Metaphern aus der Antike und darum hab ich auch so eine genommen, also für mich erfunden: diese G'schicht mit der Mnemosyne, das ist die Mutter der Musen, und bei deren Hinterteil versichere ich ihm, daß ich anderer Meinung bin."
helmina: siehe Helmina von Chézy
klinger: siehe Friedrich Maximilian von Klinger
Nächste Woche geht es weiter. Für heute verabschieden wir uns, wie gehabt, mit den Worten des Autors:
"Ja, die Grausbirnen werden ihnen aufsteigen - ich hoff's - und es g'schieht ihnen recht."
Peter Stöger: das monokel des polyphem - notizen
Band 1
Vergriffen.
Im Sammelband herausgegeben bei:
Österreichischer Kunst- und Kulturverlag (Ö 2007)
ISBN 9783854372974
Peter Stöger: peregrinus - eine introduktion
Hrsg.: Helga Schicktanz
Österreichischer Kunst- und Kulturverlag (Ö 1998)
Man kann sich als Hobbysportler im Freien abmühen, Sehnen zerren und Knochen brechen - und wird doch nie so ein Profi wie die im Fernsehen. Alternativ dazu kann man aber auch als Computer-/Konsolenspieler die Höhen aller möglichen Sportarten erklimmen.
Hollywood liefert nur mehr Remakes und/oder Woke-Belehrungsfilme. Der TV-Serien-Boom bringt mittlerweile auch vorwiegend Mittelmäßiges hervor. Es ist höchste Zeit, sich einem noch relativ "unverdorbenen" Genre zu widmen: dem Dokumentarfilm.
Wie sicher ist das neueste Online-Game, mit dem Sie oder Ihr Nachwuchs sich gerade intensiv beschäftigen, für Ihren PC? Könnte es sein, dass Viren drinstecken, irgendwer Ihnen die Kontodaten stiehlt oder Ihre persönlichen Daten durchs Netz schwirren? Wir informieren.
Die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar beginnt in wenigen Wochen. Damit ist klar, daß jetzt auch die Songs aus dem offiziellen Soundtrack verstärkt aus den Boxen hämmern werden.
... sind auch heuer wieder nicht angebrochen. Unser wohlverdienter Neujahrsurlaub hingegen schon.
Werden Sie heuer, in Zeiten des großen Corona-Betrugs, noch ein Kino betreten dürfen? Das wissen nur die Götter und Bill Gates. Hans Langsteiner verrät ihnen trotzdem, wofür sich der Ausflug lohnen würde. Und Peter Hiess berichtet fachgerecht über Couch-Alternativen.
Kommentare_
Saugut. Aber ... uff!