Stories_Viennale 2007/Spezial III

Der menschliche Makel

Auch EVOLVER-Herausgeber Klaus Hübner hat das aktuelle Viennale-Programm nach sehenswerten Produktionen durchstöbert. Lesen Sie, was er gefunden hat.    18.10.2007

Paranoid Park

 

Wenn man Gus Van Sants Karriere von Beginn an mitverfolgt hat, ist dieser Film eine ganz klare Unverzichtbarkeit. Niemand kann Van Sants Geheimnis in Worte fassen, aber vor allem von seinen jüngsten Werken "Gerry" und "Elephant" geht eine diffuse, faszinierende Anziehungskraft aus, indem er fast dokumentarisch Figuren in beiläufigen Situationen beobachtet, über denen eine permanente Bedrohung schwebt. Nach dem Verirren in der Wüste und einer Schule kurz vor einem bewaffneten Amoklauf ist in "Paranoid Park" ein illegaler Skater-Park mit den steilsten Tubes und sicksten Grindern das Zentrum des Geschehens. Nur wissen wir diesmal nicht, was passieren wird ...

 

Der Wert des Menschen

 

Simon, Hauspsychologe eines Ölkonzerns, soll feststellen, ob sein Boß an einer Persönlichkeitsstörung leidet. Auch wenn´s nach Intrige stinkt, geht er den Job rigide und leistungsorientiert wie immer an. Den Mangel an Gewissen reagiert er dann nachts bei Sex- und Drogenexzessen ab. Die französische Produktion von Nicolas Klotz verspricht eine Parabel über die durchdringende soziale und geistige Verwahrlosung durch den entmenschlichenden Dienst im Konzernkapitalismus zu werden. Muß man sehen.

 

Diary of the Dead

 

"Land of the Dead" war ja nicht so gut, aber Romero hat zum Glück nicht vergessen, wie es geht. Filmstudenten drehen in Teil fünf der Serie vom Erfinder des modernen Zombie-Mythos einen Horrorfilm im Wald. Und das tun sie ausgerechnet zu jener Zeit, in der schon Romeros "Night of the Living Dead" spielte - also in den Spätsechzigern, während des Ausbruchs der Zombie-Epidemie. Bald wanken die ersten modrigen Leichen durchs Dickicht, getrieben von unbändigem Fleischhunger. Extra-Low-Budget vom Meister persönlich - das kann überhaupt nichts anderes als großartig sein.

Klaus Hübner

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Edward Anres - Nelly und Pan

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Der Debütroman des Deutschen Edward Anres, Neuentdeckung des österreichischen bildmanufaktur-Verlags, ist eine literarische Apotheose in jeder Deutungsvariante: Der Roman erzählt die Geschichte zweier Verrückter, die sich in der Psychiatrie treffen und genau das Verkehrte tun - aber mit der sexuellen Kraft von Donnergöttern und einer Intensität, die beim Lesen schwindelig macht.  

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Robert Hübner – kunst werk bild

Wovon man redet, wenn man "Kunst" sagt

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Saugschwengel-Apokalypse

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