Vor 20 Jahren haben wir noch alle über die Thesen des verschrobenen Verschwörungstheoretikers gelacht. Heute leben wir in Ickes Welt. Lesen Sie im dritten und letzten Teil des Gesprächs, warum sich Satanisten zum Teufel scheren sollten und was die britische Königsfamilie mit all dem zu tun hat.
04.11.2013
Unsere wahren Beherrscher sind außerirdische Reptilien, die eine globale faschistisch-kommunistische Diktatur errichten wollen. Der Mond ist ein künstlicher Himmelskörper, von dem aus wir alle gehirngewaschen werden. Und außerdem leben wir sowieso alle in der Matrix - noch.
Der britische Autor und Verschwörungstheoretiker David Icke erzählte Peter Hiess vergangenes Jahr, warum die Welt doch nicht untergehen wird, wir aber dennoch seit Jahrtausenden am Rande des Abgrunds balancieren.
Eine Reise durch die virtuelle Realität in neun Episoden.
"Wir lachen über Schafe, weil sie immer ihrem Hirten folgen. Aber Menschen sind noch schlimmer - die Schafe brauchen wenigstens einen Schäferhund, damit sie nicht aus der Reihe tanzen. Wir sorgen selber dafür, daß wir nicht aus der Reihe tanzen."
David Icke
England, 2. bis 5. Juni 2012
Für seine Feindbilder braucht David Icke aber gar nicht in den Nahen Osten oder ins alte Babylon zu blicken - die findet er auch im eigenen Land. So verachtet er zum Beispiel Tony Blair ("dem liegt das Lügen in den Genen, was im Hinblick auf die Blutlinien durchaus wörtlich zu nehmen ist") oder den jetzigen britischen Premierminister David Cameron, Vorsitzender der Conservative Party, der sich selbst als "Zionisten" bezeichnet. Oder die schlimmste von allen: Queen Elizabeth II., die wenige Tage nach unserem Besuch auf der Isle of Wight, von 2. bis 5. Juni, ihr "Diamond Jubilee" feiert. Ihr zuliebe stehen auf allen Bahnhöfen schwerbewaffnete Sonderkommando-Polizisten in schwarzen Uniformen, auf den Flughäfen wird die Demütigung der Passagiere noch exzessiver betrieben ("Zu ihrer eigenen Sicherheit können Leibesvisitationen durchgeführt werden"), und die Souvenirshops in Ryde bieten kleine "Solar Queens" an, die dank eines Solarpanels auf ihrer Plastikhandtasche unermüdlich und lächelnd winken.
"Demnächst werden eine ganze Menge Briten ihre Fähnchen schwenken und sagen 'Sieht sie nicht zauberhaft aus?' " ärgert sich Icke über die bevorstehende Feierlichkeit. "Und das nur, weil diese Personifzierung des Netzwerks, das die Menschheit kontrolliert, 60 beschissene Jahre ihrer Herrschaft in diesem Land feiert! Der einzige Grund dafür ist, daß sie einer dieser verdammten Blutlinien entstammt - das gilt sogar 2012 noch!"
In seinen Büchern schreckt Icke nicht davor zurück, die gesamte Royal Family als Satanisten zu bezeichnen, die auch vor Kinderopfern nicht zurückschrecken. "Ich habe 1998 schon über den früheren Premier Ted Heath geschrieben, daß er ein Serienmörder und Satanist war, der unzählige Kinder geopfert hat. Und Augenzeugen haben mir berichtet, daß auch die Queen und andere Mächtige regelmäßig an solchen Ritualen teilnehmen. Die Menschenopfer werden dabei in einen derartigen Angstzustand getrieben, daß ihre Emotionen wie Nektar für die außerirdischen Energievampire sind."
Ist Icke den reptiloiden Blutlinien mit derart eindeutigen Anschuldigungen nicht gefährlich oder zumindest lästig geworden? "Das hoffe ich", sagt er grinsend. "Aber sie haben mich nie vor Gericht gezerrt, sondern mich höchstens öffentlich einen Irren genannt. Es hat zwar Versuche gegeben, mich finanziell zu ruinieren oder mir die Möglichkeit zu nehmen, meine Bücher zu veröffentlichen. Aber sie sind alle gescheitert - und ich habe immer weitergeschrieben und -recherchiert. Manchmal frage ich mich, wie zum Teufel ich das geschafft habe ..."
In den Augen seiner Anhänger ist David Icke durch seine Beharrlichkeit zum Helden geworden. "Es macht für mich keinen großen Unterschied, ob die Leute an der Spitze der Machtpyramide, diese mitleidlosen und gefühlskalten Individuen, wirklich reptiloide Gene haben oder nicht", sagt sein deutscher Verleger Thomas Kirschner. "Viel wichtiger finde ich Davids Enthüllungen, daß genau diese Leute auch bis zum Hals in Satanismus und schwarzmagischen Praktiken stecken. Das ist für mich Tatsache, und die Beweise sind überall, wenn man erstmal dafür sensibilisiert ist - das reicht von Lady Gaga bis zum Fall Dutroux. Und hier kommt für mich der Punkt, wo die Toleranz aufhört. Satanisten sollen sich im wahrsten Sinn des Wortes zum Teufel scheren und den Rest von uns in Ruhe lassen. Der Sinn der Schöpfung und unsere Bestimmung gehen in die andere Richtung."
Je mehr Menschen sich von der massenmedialen Dauerverblödung loseisen und "erwachen", so Icke, desto eher wird die Menschheit hinter die holographische, satanistische Illusion blicken, ihre eigene Macht und Genialität erkennen - gegen die das Terrorregime der Reptiloiden so ohnmächtig ist "wie eine Fliege gegen einen Elefanten" - und endlich frei sein.
Sein Wort in Gottes Ohr. Aber Gott sind wir sowieso alle.
Planet Erde, 21. Dezember 2012
Das Interview ist fast zu Ende. David Icke wirkt überhaupt nicht müde und will uns noch schnell von einer neuen, "umwerfenden" Erfahrung berichten, die natürlich Eingang in sein nächstes Buch finden wird.
"Vor etwa einem halben Jahr sagte mir meine Intuition, daß ich noch einmal nach Peru reisen sollte", erzählt er. "Da ich ihr mittlerweile hundertprozentig vertraue, reiste ich mit einer Gruppe von Leuten hin - und kehrte nicht als derselbe Mensch zurück. Eines Morgens, als ich gerade aus dem Badezimmer im Hotel kam, konnte ich mehrere Minuten lang meinen Körper kaum mehr steuern. Und dann sprach eine Stimme in meinem Kopf: 'Wir haben gerade dein Gehirn umgedreht. Du wirst die Realität nie mehr so sehen wie vorher.' Die nächsten eineinhalb Stunden war ich nicht von dieser Welt, sondern blickte von außen in diese Realität hinein. Und seither habe ich jede Menge Erkenntnisse, bei denen einem wirklich egal sein muß, was andere von einem denken."
Es kann ihm auch egal sein. Vor 20 Jahren haben wir noch alle über David Ickes Thesen gelacht - weil er der komische Typ aus England war, der behauptete, daß uns Reptilien in Menschengestalt regieren. Das klang, als stammte es aus einer schlechten Science-Fiction-Serie.
Heute leben wir in Ickes Welt. Bald werden auch wir bei "unseren" Politikern und Wirtschaftsführern die schwarzen, längsgeschlitzten Pupillen von Reptilienaugen wahrnehmen und uns wundern, warum es so viele Photos von Mächtigen gibt, auf denen sie das Handzeichen des Gehörnten machen (Sie wissen schon, ausgestreckter Zeige- und kleiner Finger, wie das sonst nur bei Metal-Fans üblich ist).
"Ich gehe einfach dorthin, wo mein Lebensweg mich hinführt", sagt David Icke selbstbewußt. "Und es funktioniert - die Leute, die früher über mich gelacht haben, lesen heute meine Bücher; Bankiers, Ärzte, Wissenschaftler, die Säulen der Gesellschaft. Wir erfahren ständig mehr über das, was wirklich passiert. Und immer mehr Menschen erwachen und sehen die Welt und sich selbst in einem neuen Licht. Genau das hat man mir damals vorhergesagt.
2012 ist ein Teil davon - aber es ist nur ein weiterer Schritt, nicht das Ende."
Erinnern Sie sich noch, daß vergangenes Jahr eigentlich die Welt hätte untergehen sollen?
Die österreichische Zeitschrift 2012- Das vielleicht letzte Magazin der Welt begleitete ihre Leserschaft Monat für Monat auf dem Weg ins Verderben und versorgte sie journalistisch mit den wirklich wichtigen Themen im Leben.
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