Bücher zum Thema
John Hersey - Hiroshima
(Philo-Verlag, Hamburg 2005)
Sechs Menschen überleben durch reinen Zufall das Armageddon. Protokollartig verfolgt Hershey die einzelnen Schicksale und erzeugt damit ein beklemmend emotionales Panorama der Angst.
Keiji Nakazawa - Barfuß durch Hiroshima
(Band 1 und 2; Carlsen-Verlag, Hamburg 2004/2005)
"Barfuß durch Hiroshima" ist eine autobiographische Comic-Erzählung. Der Junge Gen lebt mit seiner Familie in Hiroshima und wird Zeuge des Atomschlags. Auf der Suche nach Nahrung für sich und seine Mutter irrt er durch die zerstörte Stadt. In starken Schwarzweißbildern schildert Nakazawa nicht nur die Katastrophe und ihre Auswirkungen auf die Bevölkerung, er prangert auch das japanische Militär-System an, das überhaupt erst zu dem Desaster führte. Darüber hinaus schildert Nakazawa ein treffendes Sittenbild der japanischen Gesellschaft, in der Unterdrückung und Diffamierung an der Tagesordnung standen. Wenn man so will, ist
"Barfuß durch Hiroshima" das Tom-Pendant zu "Maus", der berühmten Holocaust-Parabel von Art Spiegelmann.
Günther Anders - Der Mann auf der Brücke. Tagebuch aus Hiroshima und Nagasaki
(Verlag C. H. Beck, München 1959)
Günther Anders nimmt unter den deutschen Chronisten der Atomkatastrophe eine Sonderstellung ein. Bekannt wurde er vor allem durch seine Zwiegespräche mit dem Enola-Gay-Piloten Claude Eatherley. "Der Mann auf der Brücke" ist ein Tagebuch aus Hiroshima, das er im August 1958 besuchte. Eine präzise Schilderung des Wiederaufbaus und des Schicksals der Hibakushas.
Shuntaro Hida - Der Tag, an dem Hiroshima verschwand. Erinnerungen eines japanischen Militärarztes
(Donat-Verlag, Bremen 1959)
Hida ist einer der prominentesten Überlebenden der Atombombe. Der Arzt betreut auch heute noch zweimal wöchentlich Folgeopfer der Strahlung. In seinem Buch beschreibt er die Stimmung und die Anlässe, die schließlich zum Unausweichlichen führten. So steht der Atomschlag auch am Ende seines Buches, in dem der nimmermüde Hida unter anderem die expansive Außenpolitik der damaligen japanischen Regierung ins Visier nimmt.
Masuji Ibuse - Schwarzer Regen
(Aufbau-Verlag, Berlin 1974)
"Schwarzer Regen" ist ein dokumentarischer Roman über ein junges Mädchen, das Jahre nach dem Atombombenabwurf noch immer unter dem Stigma des "Atomkrüppels" leidet. Wie so viele Leidensgenossinnen hat sie keine Chance, einen Mann zu finden. Ihr Großvater versucht anhand seiner Tagebuchaufzeichnungen zu beweisen, daß seine Enkelin nicht der Gamma-Strahlung ausgesetzt war. Erschütternd.
Robert Jungk - Strahlen aus der Asche. Geschichte einer Wiedergeburt
(rororo, Hamburg 1980)
Robert Jungk berichtet über den Wiederaufbau der Stadt und über die seelischen Belastungen, unter denen die Einwohner noch heute leiden.
Karl Bruckner - Sadako will leben
(G & G Jugendbuch, Wien 2005)
Sadako Sasaki erlebt als vierjähriges Mädchen den Abwurf der Atombombe auf ihre Heimatstadt Hiroshima. Sie und ihre Familie gehören zu den wenigen, die die Katastrophe überleben. Zehn Jahre später bricht bei Sadako die Strahlenkrankheit aus. Die Ärzte können das todkranke Mädchen, das sich bis zum letzten Moment ans Leben klammerte, nicht heilen. 1000 aus Papier gefaltete Kraniche sollen ihr nach japanischer Tradition wieder die Gesundheit schenken, doch beim 990. versagen ihre Hände ... Ein Aufklärungsbuch für Jugendliche und nichts für schwache Nerven.
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