Alfred Brendel und Sir Charles Mackerras haben gerade die zweite CD mit ausgewählten Klavierkonzerten von Mozart herausgebracht. Gemeinsam mit dem Scottish Chamber Orchestra holen sie die Sterne vom Mozarthimmel und demonstrieren, wie die Werke des Meisterkomponisten gespielt werden sollen.
Alfred Brendel, der soeben erst seinen 70. Geburtstag feierte, hat schon einmal gemeinsam mit Sir Neville Marriner die gesamten Klavierkonzerte Mozarts eingespielt. War diese Produktion bereits ein Meilenstein in seiner Karriere, so kommt beim vorliegenden Tonträger (und auch schon beim vorangegangenen) die sogenannte "Altersweisheit" voll zum Tragen. Und genau das macht diese Produktion so attraktiv.
Auf der CD finden sich die Klavierkonzerte Nr. 22 in Es-Dur KV482 und (Mozarts letztes Konzert) Nr. 27 in B-Dur KV595. Das Es-Dur-Konzert hat eine große Orchesterbesetzung (Trompeten, Pauken usw.), wobei Alfred Brendel hier selbst die Kadenzen gesetzt hat. Das B-Dur-Konzert zeichnet sich hingegen durch eine kleine Besetzung aus. Dirigent Sir Charles Mackerras weiß mit beiden Formen umzugehen. Er setzt auf eine akzentuierte Interpretation, ohne jedoch in den Wahn der Originalinterpretationen zu verfallen.
Alfred Brendel ist DER geniale Mozartinterpret. Sein berühmter zarter, jedoch nie verwaschener Anschlag macht diese Konzerte zum Ereignis. Sein Spiel klingt wie aufgefädelte Perlenreihen; bei ihm ist ein Pianissimo wirklich ein Pianissimo, und er versteht es, sich durch die Konzerte zu "singen". Es ist ein wahres Ereignis, wie er gemeinsam mit den diversen Instrumentengruppen die Variationen im 3. Satz des Es-Dur-Konzerts spielt.
Auf jeden Fall ist diese Produktion eine Top-Empfehlung - und man kann hoffen, daß die Künstler mit der Philips alle Konzerte Mozarts einspielen werden können.
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