Warren Ellis - Crooked Little Vein
William Morrow 2007
Michael McGillis ist ein "shit magnet" - also einer, der Probleme und Geistesgestörte anzieht, ohne es zu wollen. Die US-Regierung kann dieses ungewöhnliche Talent gut brauchen. Der Stabschef des Präsidenten (naturgemäß ein perverser Junkie) erteilt ihm den Auftrag, die "Geheime Verfassung" des Landes aufzuspüren; sie sei die einzige Chance, den moralischen Verfall und die Pornographisierung der Bürger aufzuhalten. Also macht sich der Detektiv (in Begleitung eines polymorph perversen Szene-Girlies) auf die Reise durch die Abgründe Amerikas, weil das geheimnisumwobene Dokument natürlich genau in den Kreisen kursiert, die es bekämpfen soll.
Der britische Comic-Autor Warren Ellis (dessen wichtigstes Werk "Transmetropolitan" eine Hommage an den großen Hunter S. Thompson ist) läßt in seinem ersten Roman all die sexualverrückten und popkulturellen Gestalten aufmarschieren, die er bei seinen Recherchen im Internet und in seiner schrägen Phantasie täglich entdeckt: Bodybuilder, die sich Salzlösung in die Hoden spritzen, inzestuös-debile texanische Milliardäre und "Godzilla Bukkake"-Fans (fragen Sie nicht). Alles, was einem hier besonders krank vorkommt, ist wahrscheinlich wahr - oder eben gut erfunden. Auf jeden Fall aber ist "Crooked Little Vein" unglaublich skurril, lesenswert und jederzeit für einen Lacher gut. Ein Krimi für weit Fortgeschrittene.
Kommentare_