Jean-Patrick Manchette - Position: Anschlag liegend
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(La position du tireur couché)
Distel-Verlag (Heilbronn 2003)
Profikiller Martin Terrier will aussteigen, sein Boß hält davon wenig - womit ein spannender Krimi der "Série noire" beginnt. 15.12.2003
Der deutsche Distel-Verlag veröffentlicht seit dem Jahr 2000 die Krimireihe "auf abwegen" und setzt einen seiner Schwerpunkte auf Kriminalromane aus Frankreich. In dieser sogenannten "Série noire" sind bereits viele Werke in ausgezeichneten Übersetzungen erscheinen. Bei den meisten davon handelt es sich um Romane von Jean-Patrick Manchette, der als Begründer des sogenannten "néo-polar", des sozialkritischen französischen Kriminalromans, gilt. Tatsächlich erhielt der Verlag heuer für die Werkausgabe des französischen Autors den Deutschen Krimipreis.
Einer der letzten schwarzen Krimis von Manchette ist "Position: Anschlag liegend". Wie in vielen seiner Romane ist die Hauptfigur ein Profkiller. Martin Terrier will nach zehn Jahren aus dem blutigen Geschäft aussteigen. Er plant die Rückkehr in seine Heimatstadt, um seine Jugendliebe Anne zu holen und mit ihr ein neues Leben zu beginnen. Daß das nicht so leicht ist, kann man sich vorstellen. Sein Auftraggeber ist wenig erfreut über seinen Ausstieg, und auch Anne zeigt kaum Begeisterung, als Martin vor ihrer Haustür steht. Erst als ihr Ehemann von einer rachsüchtigen Italienerin und deren Schlägern anstelle von Martin getötet wird, schließt sie sich ihm auf seiner Flucht an. Weil Martins Finanzverwalter auch noch dran glauben muß (und somit sein ganzes erspartes Geld), bleibt Martin nichts anderes übrig, als doch wieder einen Killerauftrag anzunehmen - der gehörig schiefgeht.
Wer die Bücher Manchettes kennt, weiß es: Es gibt kein Entrinnen für den Helden. Gnadenlos wird er gejagt, in brutale Zweikämpfe verwickelt, und er hinterläßt überall eine blutige Spur. Wieder einmal besticht Manchette durch die Klarheit und Direktheit seiner Sprache. So geradlinig Martin Terrier seinen Weg geht, so konsequent behält der Autor seinen schnörkellosen, knappen Stil bei. So lethargisch Anne vieles mit sich geschehen läßt, so emotionslos erzählt Manchette von Grausamkeiten. Die Brutalität und Gefühllosigkeit der Figuren mögen für manchen Leser wenig ansprechend sein, aber realistisch und auf unangenehme Weise faszinierend sind sie bestimmt. Geschickte Wendungen in der Handlung und ein überraschender Schluß machen das Buch zur spannenden Lektüre. Der Roman wurde mit Catherine Deneuve und Alain Delon verfilmt.
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