Div. Autoren - Eine Galaxis stirbt
ØØØ 1/2
Perry Rhodan Silberband 84
Moewig-Verlag (Rastatt 2003)
Von Laren, Keloskern, Fernraumschiffen und sterbenden Galaxien: Der 84. "Perry Rhodan"-Silberband führt die Fans der größten deutschen SF-Serie ins Jahr 1975 zurück. 07.01.2004
Mein Gott, was hat dieser Perry Rhodan nicht schon alles erlebt in seinem fast unsterblichen Dasein! Er verhinderte den Weltkrieg, baute ein kosmisches Reich auf, trank mit Superintelligenzen und weniger gescheiten Wesen Vurguzz und schaut als Draufgabe gern der Schöpfung ein wenig auf die Finger, damit auch in Zukunft nichts schief geht im Universum. (Die Tatsache, daß er am Ende immer ohne Frau dasteht, braucht an dieser Stelle nicht übermäßig strapaziert zu werden - wahre Helden kennen das Gefühl...)
Mehr als 2200 Bände umfaßt die originale Heftserie bereits - eine Menge, die man als Neueinsteiger kaum nachlesen kann. Deshalb gibt es die "Silberbände", in denen die Romane aus wesentlichen Handlungsabschnitten zusammengefaßt werden. "Tod einer Galaxis", der 84. Band dieser Reihe, spielt während des so genannten Aphilie-Zyklus, der ursprünglich in den Jahren 1975 (dem Todesjahr von Josephine Baker) und ´76 (dem Todesjahr von Agatha Christie und Werner Heisenberg) veröffentlicht wurde. Auf der Flucht vor den Laren, die in der Tradition der spanischen Eroberer die Milchstraße "besiedeln", wurde der Planet Erde in einen anderen Teil des Kosmos versetzt. Die Strahlung der Sonne Medaillon löst jedoch den Aphilie-Effekt aus: Menschen mutieren zu gefühllosen Wesen ohne Nächstenliebe. Rhodan wird in die Verbannung geschickt und macht sich mit dem Fernraumschiff SOL auf die Suche nach der Heimatgalaxis, deren Koordinaten leider verlorengegangen sind. Auf dem Weg dorthin begegnet er zahlreichen Hilfsvölkern der Laren - wie beispielsweise den Keloskern, die Meister der mehrdimensionalen Mathematik sind (und ihre eigene Existenz zum Teil für mathematische Illusionen halten). Die Heimat der Kelosker ist jedoch dem Untergang geweiht; ein gigantisches Black Hole droht die Kleingalaxis Balayndagar zu verschlingen - und die SOL gleich mit dazu.
"Eine Galaxis stirbt" beinhaltet sechs Heftromane von William Voltz (im Jahr 1984 verstorben), H. G. Ewers, Ernst Vlcek und H. G. Francis, die leicht verklärte Gefühle aufkommen lassen. 1975 hatten sich die Autoren noch nicht der abenteuerlichen Gigantomanie der späten 1000er-Bände verschrieben; sie folgen zwar den Spuren klassischer Space-Operas, zeichnen jedoch gleichzeitig sehr stimmige Figuren und glaubhafte Szenarien. Im Vergleich zu heute war die Rhodan-Serie in den 70er Jahren noch überschaubar: Der von William Voltz initiierte "Friedensgedanke" (erst fragen, dann schießen) hatte Einzug in die Serie gehalten, die Autoren versuchten erstmals politische Konflikte als Handlungsebene zu etablieren, und das sogenannte Zwiebelschalenmodell des Universums (von dem heute wieder abgegangen wird) stellte das logische Handlungsumfeld dar.
Fazit: Langjährige Rhodan-Fans, die sich auch ohne Zellaktivator noch an die Siebziger erinnern können, dürfen sich mit dem 84. Silberband deutsche SF-Nostalgie unter den Weihnachtsbaum legen lassen.
Div. Autoren - Eine Galaxis stirbt
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Moewig-Verlag (Rastatt 2003)
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