Chris Ingham - Metallica - Hit The Lights
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Die Story zu ihren größten Songs
Rockbuch-Verlag (2004)
Sie sind die größte Metalband der Welt. Doch wie war das, als sie "Master Of Puppets" aufnahmen? Und was bedeutet "Until It Sleeps"? Solche Fragen versucht dieses Buch zu klären. 28.01.2004
Der Autor von "Metallica - Hit The Lights", kein geringerer als Chris Ingham, Herausgeber der wohl - neben "Kerrang" - wichtigsten Rock und Metal-Zeitschrift der Welt (nämlich dem ebenfalls englischen "Metal-Hammer"), zeichnet auf 150 reichlich und gut bebilderten Seiten die Geschichte Metallicas nach, wie man sie zwar irgendwie im Hinterkopf kennt, aber bisher nie so kompakt und gut geschrieben parat hatte.
Das Buch startet relativ glanzlos mit dem kurzen Kapitel "Einflüsse", das man als treuer Fan fast überspringen könnte, denn bei der Beschreibung der NWOBHM-Bands und der Punk-Combos, die zu den Wurzeln Metallicas gehören, bleibt Ingham doch sehr an der Oberfläche und liefert kaum mehr als jeweils eine kurze Bio des jeweiligen Acts sowie einen passenden Kommentar von Lars Ulrich (von wem auch sonst?). Richtig interessant wird es erst im Anschluß, wenn im zweiten Teil die Gründung und die frühen Jahre der Band näher beleuchtet werden, wobei auch Dave Mustaine und Megadeth ein ganzes Unterkapitel gewidmet ist.
Der eigentliche Kern des Buches sind allerdings die ausführlichen Kapitel zu allen Studioalben mit den Song-Besprechungen und jeweils mehr oder weniger kurzen Lyric-Analysen, die den Hauptteil von "Hit The Lights" ausmachen. Wer weiß schon wirklich aus dem Gedächtnis, daß "Kill ´Em All" nur 12.000 Dollar gekostet hat, wie lange man mit "Ride The Lightning" auf Tour war oder wie das Meisterstück "Master of Puppets" Gestalt annahm?
Das größte Problem des Werks sind daher nicht die fesselnden Beschreibungen jedes einzelnen Songs, den die Band bis dato auf eine Studioplatte gebannt hat, sondern die immer wieder eingestreuten textlichen Interpretationen, die Ingham vornimmt. Daß "One" ursprünglich nicht als Antikriegs-Song gedacht war, weiß man aus Interviews mit Hetfield, doch an vielen Stellen sind es einfach nur lose Assoziationen und Ideen, die vom Autor absolut gesetzt werden, obwohl das gerade mit James Hetfields stets sehr mehrdeutigen oder relativ schwammigen Texten eigentlich kaum möglich ist. Bei "Mama Said" wird das nicht so zum Problem, aber zum Beispiel "Fight Fire With Fire" eine politsche Komponente zu verpassen, die das Lied gar nicht hat, oder aus "King Nothing" eine König-Midas-Analogie herauszulesen, ist dann doch etwas weit hergeholt.
Trotz dieser kleinen Mägnel ist "Hit The Lights" (natürlich auch mangels Konkurrenz) ein großartiges Buch geworden. Liest man die nie störenden oder aufdringlichen Interpretationen zu den Lyrics als bloße Anregungen eines vielleicht etwas übereifrigen Autors, kann man sogar wunschlos glücklich damit werden.
Machen wir´s also kurz und schmerzlos: Dies ist eindeutig das neue Referenzwerk zum Thema Metallica in deutscher Sprache. Es bietet Tonnen von zwar nicht unbedingt enorm tiefen, aber dafür aktuellen Informationen, die zudem für den Hausgebrauch völlig ausreichend sind, und zeigt außerdem auf 152 Seiten massenweise tolle Photos der Band. Klare Kaufempfehlung.
Chris Ingham - Metallica - Hit The Lights
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