Porter Wagoner - Wagonmaster
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Anti/SPV (USA 2007)
Am 12. August feiert der in Plains/Missouri geborene Country-Recke Porter Wagoner seinen 80. Geburtstag. Angesichts der traurigen Tatsache, daß Waylon Jennings, Johnny Cash und andere Weggefährten längst schon den Weg in die ewige Prärie angetreten haben, ist das tatsächlich ein Grund zum Feiern. Erst recht, wenn man sich wie Wagoner stets am Abgrund entlanggehangelt und darüber Texte geschrieben hat. Seine Lieder, allen voran das bittere Monument des Wahnsinnigseins ("The Rubber Room"), beeinflußten die Songwriter-Punks von Alex Chilton und Tav Falco bis zu Jonathan Richman oder Ryan Adams.
Die werden auch das Spätwerk des "Wagonmaster" lieben. Wie ein echter Trail-Anführer aus dem John-Ford-Reich zieht er den Treck durch karges und gefährliches Land - in diesem Fall das seiner Verletzungen und seelischen Schrammen. "Committed To Parkview", "My Many Hurried Southern Trips", "Who Knows Right From Wrong" oder "The Agony Of Waiting" sind traurig schön, da geht man gern den Weg über "Satan´s River" mit. Daß Porter Wagoner am Abend seines schillernden Lebens "The Late Love Of Mine" gefunden hat, sei ihm gegönnt. Er weiß nur zu gut, daß Alter vor nichts schützt, schon gar nicht vor gebrochenem Herzen. "Wagonmaster" ist die Platte für alle, die über das Ende der "American Recordings"-Serie weinen und wieder ein klingendes Objekt zum Trauern brauchen.
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