Kylie Minogue - X
ØØØØ
EMI (Australien 2007); Photo © Ken McKay
Im nächsten Frühsommer wird die Australierin Kylie Minogue bereits 40 Jahre alt. Nicht, daß man der Lady das ansehen würde - in ihrer aktuellen Metamorphose ist sie lackmäßig besonders dick beschichtet, fast wie ein Revue-Girl, das versehentlich in den Gemeinschaftsfarbeimer gefallen ist. Dafür klingt "X" wirklich sehr erwachsen und durchaus altersadäquat; das Album ist also eine reife Weiterentwicklung des vorangegangenen Werkes "Body Language" - und das liegt schon vier Jahre zurück. Danach wurde ihr Brustkrebs erkannt, was sie erst ruhen und dann umso aktiver werden ließ: Sie schrieb unter anderem ein Kinderbuch, posierte für die schwedischen Modedesigner Hennes & Mauritz, spielte bei der britischen Kultserie "Doctor Who" in einer Folge mit und coverte nur für das Internet und seine Download-Schar Judy Garlands "Over The Rainbow".
Auf ein komplettes zehntes Studioalbum mußten die Fans allerdings warten. Nun ist es da: 13 Songs mit Hit-Qualität und ansprechendem Retro-Design. Die Single "2 Hearts" vereint Madonna mit T. Rex, "Wow" ist Kylies Statement zum Disco-Revival und eine Groove-Nudel sondergleichen, während "Nu-Di-Ty" mit gut abgehangenen HipHop-Bildern spielt. Kylie changiert zwischen Blondie ("Cosmic") und Sheryl Crow ("Heart Beat Rock"), fügt dem Ganzen aber eine ordentliche Prise Las-Vegas-Weltferne bei. Pomp und Circumstance, die uns blendend unterhalten.
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