Iron Maiden - A Matter Of Life And Death
ØØ
EMI (GB 2006)
Sie waren, sind und bleiben - da kann Mr. Hetfield ruhig den Therapeuten anrufen - die größte Metal-Band aller Zeiten. Aber wann machen die Jungfrauen wieder ein gutes Album? 05.09.2006
Nein, besonders ist - leider, leider - auch "A Matter Of Life And Death" nicht geworden. Bei Gott und Eddie nicht. Dabei fängt die Chose mit "Different World" ganz akzeptabel an. Netter Opener halt, unspektakulär, aber hübsch dahinrockend. Man neigt aus alter Treue dazu, sich den Refrain zu merken, wenngleich der auch nicht unbedingt der Kracher vor dem Herrn ist.
Auch Track zwei, "These Colours Don´t Run" weiß durchaus zu gefallen - aber mehr halt nicht. Vom Klassikerstatus sind diese beiden Stücke so weit entfernt wie Rapid von der Champions League. Das wäre nicht so tragisch, wenn wenigstens der Rest des Albums besser wäre. Ist er aber nicht, nein, nein, nein. Klar, auch auf ganz großen Maiden-Alben wie "Piece Of Mind", "Number Of The Beast" oder "Powerslave" war die eine oder andere nicht ganz so gelungene Nummer drauf. Aber hier sind fast nur Ausfälle zu beklagen.
OK, der kleine Bruce ist gut bei Stimme, sehr gut sogar; Smith und Murray haben das Gitarrenspielen ebenso wenig verlernt wie McBrain das Drumming und Harris das "Bassieren"; und Janick Gers hat sicher wieder guten Kaffee gekocht und feine Pizzen geholt. Aber die Songs, meine Herren Jungfrauen, die Songs! Selbstkopie bis zum Abwinken. Jetzt noch einmal das Riff von "The Trooper", ein paar "Fear Of The Dark"-Melodiebögen und - natürlich - epische Songs, ja Epik ohne Ende. Die Band nennt "A Matter Of Life And Death" ihr "progressives Album". Nur: "Rime Of The Ancient Mariner" oder "Alexander The Great" gibt es schon, und sie werden - bei allem Respekt - auch nicht besser, wenn man sie ein bißchen auseinanderpflückt und unter anderem Namen neu zusammensetzt.
Daß das letzte Stück der Platte, "The Legacy", dann tatsächlich dezent "progressiv" rüberkommt und gekonnt von alten Mustern abweicht, daß somit eine schwache CD von einem guten Song (mit etwas Überlänge vielleicht, dafür aber auch mit guten Ideen und tollem mehrstimmigen Gesang!) abgeschlossen wird - das bekommt dann leider fast keiner mehr mit. Weil man vorher schon eingeschlafen ist oder das Album aus der Anlage entfernt hat. Um dort Platz zu machen für - zum Beispiel - die bislang letzten Soloscheiben des Herrn Dickinson. Allein auf "Accident Of Birth" erklingen nämlich mehr Metal-Hymnen als auf allen Maiden-Alben seit "Fear Of The Dark". Und das ist, um abschließend eine andere Band mit ähnlichem "Schicksal" zu zitieren: Sad, But True.
Live sind Iron Maiden noch immer eine Macht (die Vorjahres-Show in Graz war spitze!). Aber das mit den neuen CDs sollten sie mal überdenken.
Iron Maiden - A Matter Of Life And Death
ØØ
EMI (GB 2006)
Vier halbnackte Männer, denen fünf (wieso fünf?) ganz nackte Frauen zu Füßen liegen: Manowar sind wieder da! Auf ihrem Weg nach Walhalla fürchten sie weiterhin nichts und niemanden. Aber vielleicht sollten sie das lieber ...
Im Zeitalter der "neuen Medien" haben es gedruckte Musikblätter nicht leicht - vor allem, wenn sie sich "nur" auf einen Stil konzentrieren und kein Blatt vor den Mund nehmen.
Sie waren, sind und bleiben - da kann Mr. Hetfield ruhig den Therapeuten anrufen - die größte Metal-Band aller Zeiten. Aber wann machen die Jungfrauen wieder ein gutes Album?
Der Vorgänger "Inferno" bestach durch durchdachte Härte und galt zurecht als bestes Lemmy & Co.-Album seit langem. Nicht so hart, aber genauso gut fällt der neue Longplayer aus.
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