Adult - Anxiety Always
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Ersatz Audio (USA 2003)
Das aus Detroit stammende Pärchen verbindet 80er-Elektronik mit expressiver, vor allem verbaler Härte. Das klingt nicht nur ziemlich dubios, sondern kann auch was. Echt. 22.09.2003
Was ist denn da passiert? Das kauzige Detroit-Pärchen Adult (Adam Lee Miller und Nicola Kuperus) plündert wie gewohnt den elektronischen Gemüsegarten der frühen 80er, setzt aber neuerdings noch mehr auf expressive, vor allem verbale Härte.
Gleich der Opener zeigt, wo es langgeht: Vorbei die Zeiten versteckter Anspielungen - daß es hier um S/M geht, war sowieso jedem klar. "Glue Your Eyelids Together" ist ein beißender, treibender Synthpop-Anachronismus à la Liaisons Dangereuses, das Sequencing ist verdammt schnell, der Beat hart und pumpend. Langsam steigt der Adrenalinspiegel an.
Nicola Kuperus blasierter, britisch-nasaler Sprechgesang erinnert diesmal an Deborah Stickland-Evans von den längst vergessenen Flying Lizards, vielleicht mit etwas Emotion versehen. Frau Kuperus hat ein garstiges Repertoire, in dem keine Spur von kuschelig-sanft zu hören ist. Dafür kommt die gute alte Distortionbox fleißig zum Einsatz.
Alles in allem ist "Anxiety Always" ein richtig dubioses, bipolares Album. Die Grenzen zwischen Spaß und Ernst verschwimmen schon im Verlauf der ersten Strophen, und "We Know How to Have Fun" glaubt man ihnen auch nicht so recht. Wer da mit wem spielt bzw. die Handschuhe anhat, kann aufgrund des ???-Covers leider auch nicht festgestellt werden, aber wenigstens erliegen die perversen Zwei nicht der Versuchung, ihre betagten Gesichter porentief in die Close-up-Kameras zu halten. Nur hinten am Cover, unten, ganz klein, sind sie zu sehen. Besondere Empfehlung.
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