Akzente_Thomas Fröhlich - Sherlock Holmes und das Geheimnis des Illusionisten
Sherlock, übernehmen Sie!
Während Benedict Cumberbatch und Jonny Lee Miller dem berühmtesten Detektiv aller Zeiten derzeit im Serienformat Leben einhauchen, sorgt Thomas Fröhlich für eine Wiederauferstehung der britischen Spürnase im Theater: Ab heute ist sein Stück auf der Bühne zu sehen. Und natürlich bei EVOLVER BOOKS käuflich zu erwerben.
01.03.2013
Wann haben Sie eigentlich aufgehört, Theaterstücke zu lesen?
Versuchen Sie sich an Ihr letztes Mal zu erinnern ... War es vielleicht in der Schulzeit, als jeder Klassenkamerad eines dieser gelben Reclam-Hefte in die Hand gedrückt bekam und die Sprechbegabtesten dann Schiller mit verteilten Rollen vortragen mußten, während der Rest mehr oder weniger gelangweilt zuhörte?
Na ja, jedenfalls ist es lange her. Also könnten Sie über diese fragwürdigen Erfahrungen eigentlich den Schleier des Vergessens hüllen - und es vielleicht noch einmal versuchen. Ganz von vorne: ein Buch in die Hand nehmen, auf dem faszinierend gestalteten Cover (ganz anders als die schön schlichten Reclam-Hefte) den Untertitel "Ein Theaterstück" lesen, neugierig hineinblättern, schon die "Handelnden Personen" interessant finden und dann eine oder eineinhalb Stunden lang in ein spannend-geheimnisvolles Kriminaldrama versenken, wie es Ihnen EVOLVER BOOKS diesmal bietet.
Die Vorteile bei der Lektüre: Sie brauchen nicht darauf zu vertrauen, daß sich die Schauspieler den Text gemerkt haben. Sie entkommen den ebenso abgeschmackten wie altmodischen Exzessen des Regietheaters. Und Sie haben die Freiheit, das Stück in Ihrer eigenen Phantasie zu inszenieren, es vor Ihrem geistigem Auge ablaufen zu lassen, das Innere Ihres Kopfes zur großen Bühne zu machen. "Wie es euch gefällt" - um einen ziemlich bekannten Dramatiker zu zitieren, der sich auch heute noch ganz gut liest.
Mindestens ganz gut, wahrscheinlich aber noch viel besser, liest sich unsere aktuelle Buchveröffentlichung, Thomas Fröhlichs Stück "Sherlock Holmes und das Geheimnis des Illusionisten". Sicher, das Werk spielt zum Teil in einem Theater, aber keine Angst, es hat so überhaupt nichts Postmodernes. Das wäre auch mehr als unangebracht bei einem Protagonisten, der nicht umsonst der berühmteste Detektiv der Kriminal(literatur)geschichte ist und solche billigen Tricks sofort aufdecken würde. Nein, der gealterte Mr. Holmes und sein getreuer Mitstreiter Dr. Watson wagen sich vielmehr aus ermittlerischer Langeweile in ein Varieté, dessen Betreiberin ihrem Publikum die Geheimnisse hinter unserer Realität zu enthüllen verspricht. Was die beiden dort erleben, beschert ihnen nicht nur einen neuen Fall, möglicherweise sogar den mysteriösesten ihrer gesamten Laufbahn, sondern regt auch die grauen Zellen des Lesers bzw. Zusehers aufs Wohltuendste an. Schließlich sind in die grauenvollen und unerklärlichen Ereignisse um den Auftritt des Illusionisten auch ein paar glanzvolle Gestalten der Londoner Society verwickelt - wie etwa Mina Harker, die von unheimlichen Erlebnissen mit einem transsylvanischen Grafen zu berichten weiß, oder Humphrey van Weyden, der Literaturkritiker der Times, und zudem ein gewisser Mr. Edwin Drood. Daß im Laufe der Handlung dann auch noch Autoren in Erscheinung treten, die uns vertraut scheinen, aber in Holmes´ Welt gänzlich unbekannt sind; daß der Illusionist aus dem Titel den klingenden Namen Nyarlathotep trägt; und daß sich der "beratende Detektiv" manchmal fragen muß, ob das liebe Opium seinen Sinn für die Wirklichkeit beeinflußt oder hier ganz andere Mächte eine Rolle spielen - das macht die Lektüre nicht nur für Holmes-Fans, sondern auch für Kenner der Populärkultur der vergangenen 150 Jahre höchst vergnüglich.
"Stellen Sie sich eine Mischung aus Drogenphantasien, Lovecraft-Einsprengseln, einem Hauch von Hellraiser, britischer Dekadenz und Screwball-Comedy-Tempo vor", rät der österreichische Autor Thomas Fröhlich seinen Lesern. Und schickt sie mit "Sherlock Holmes und das Geheimnis des Illusionisten" in ein Abenteuer um den bis heute beliebten Krimihelden, der spätestens seit den beiden Kinofilmen mit Robert Downey Jr. und der aktuellen britischen Fernsehserie Sherlock eine weltweite Renaissance erlebt (ganz zu schweigen von den zahllosen Kurzgeschichten, Romanen und Pastiches, die zeitgenössische Autoren nach dem literarischen Vorbild des Holmes-Erfinders Sir Arthur Conan Doyle bis heute schreiben).
Fröhlichs Kriminalstück basiert auf der Story "Glauben Sie mir, mein Name ist Dr. Watson!" des preisgekrönten österreichischen Phantastik- und Krimiautors Andreas Gruber, der auch das ausführliche Nachwort für die gedruckte Ausgabe bei EVOLVER BOOKS verfaßte. Außerdem darf sich die geneigte Leserschaft über ein Glossar freuen, in dem sämtliche Begriffe und pop-historischen Anspielungen aus dem Drama erklärt werden. Cover und Backcover des Buches gestaltete in gewohnt exzellenter Qualität der Grazer Künstler Jörg Vogeltanz. Und Käufer der E-Book-Ausgabe dürfen sich sogar noch an der Originalstory von Andreas Gruber delektieren.
Mehr kann man sich gar nicht erträumen … aber wie sagt schon Irma Vep, eine weitere Protagonistin des Holmes-Theaterstücks von Thomas Fröhlich:
"Ich träume nicht. Ich handle mit Träumen."
EVOLVER-Redaktion
Thomas Fröhlich - Sherlock Holmes und das Geheimnis des Illusionisten
EVOLVER BOOKS (Wien, 2013)
Der Autor
Thomas Fröhlich, geboren 1963 in Wien, lebt seit etwa zehn Jahren in St. Pölten und Wien. Neben seiner Haupttätigkeit als wissenschaftlicher Bibliothekar an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ist er unter anderem journalistisch umtriebig, wobei er sich thematisch am liebsten in der popkulturellen "Twilight Zone" aufhält (Horrorfilme, britische Dekadenzliteratur, 60er-Jahre-Psychedelik). Neben Veranstaltungen literarischer Events und der Durchführung von Literaturwettbewerben publiziert er aber auch Belletristisches - und erhielt dafür 2008 den Förderpreis für Kultur der Stadt St. Pölten.
Fröhlich ist Miterfinder und -veranstalter des niederösterreichischen Literatur- und Theaterfestivals Blätterwirbel, bekennender Sherlockianer (und daher auch Mitglied der Deutschen Sherlock-Holmes-Gesellschaft) und trat bisher bei EVOLVER BOOKS als Mitherausgeber der Zombie-Anthologie "Das Buch der lebenden Toten" in Erscheinung.
Pressestimmen
"Die Figuren sind authentisch und sprühen vor tiefsinnigen Dialogen.”
Andreas Gruber, Thriller- und Horrorautor
"Der Literat Thomas Fröhlich ist immer wieder für Überraschungen gut.”
Althea Müller (CityFlyer)
"Brillant. Chapeau!”
Sylvia Treudl, Autorin, Herausgeberin & Kolumnistin
Sherlock im Theater
Die Weltpremiere von Thomas Fröhlichs "Sherlock Holmes und das Geheimnis des Illusionisten" findet/fand am 1. März 2013 im St. Pöltner Theater Perpetuum statt; das Stück wird/wurde dort insgesamt achtmal aufgeführt.
Mit Inszenierungen auf weiteren Bühnen im deutschsprachigen Raum ist jedoch durchaus zu rechnen ...
Die Unterstützer
Die Buchfassung von Thomas Fröhlichs Theaterstück "Sherlock Holmes und das Geheimnis des Illusionisten" wurde aus Mitteln des Amtes der Niederösterreichischen Landesregierung/Abt. Kunst und Kultur, der Kulturabteilung der Stadt Wien und des Magistrats St. Pölten/Kulturangelegenheiten gefördert.
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