Kolumnen_Unerwünschte Nebenwirkungen
Beißschutz
Dr. Trash empfiehlt: Seien Sie stolz drauf, ein Nerd zu sein - oder erkundigen Sie sich wenigstens, was das ist. Es wird nämlich eine Zeit kommen, da wir jeden Experten für populäre Kultur brauchen werden ... bei der Zombie-Apokalypse, der unausweichlichen Alien-Attacke oder der Diktatur der Denunzianten. Nerds wissen, was zu tun ist.
13.05.2013
Ich muß an dieser Stelle wieder einmal daran erinnern - und zwar Sie, Leser, aber auch mich: Ich heiße nicht nur Doktor, sondern auch Trash. Und ich bin nicht zum Vergnügen auf der Welt (Sie ja auch nicht, aber das ist Ihr Problem).
Meine Aufgabe ist es vielmehr, der Welt täglich vor Augen zu führen, daß Genrepublikationen, "unsichtbare Literatur" und Websites zu obskuren Themen wertvoller und geistesbildender sind als amtliche und hochsubventionierte Auslassungen zu staatstragend-vertrottelten Themen wie Gender-Studies, Queer-Culture, emotionale Intelligenz oder Postfeminismus (= Frauen, die Pakete austragen). Sollten Sie Ihrem Gehirn keine permanenten Schäden zufügen wollen, dann kämpfen Sie bei jeder Gelegenheit vehement gegen diesen Unfug. Das beginnt schon damit, daß Sie ihn geflissentlich ignorieren und das Bienen-I genauso meiden wie den Besuch von Burlesque-Shows mit buckligen Frauenspersonen. Lassen Sie stattdessen doch Ihren inneren Nerd frei - der ist sowieso gerade angesagt und hat angeblich längst die Welt der populären Kultur erobert.
Falls Sie mit dem Begriff "Nerd" nichts anzufangen wissen: Das waren einst die seltsamen Buben (vor allem) und Mädel, die Rollenspiele spielten, im Jugendzimmer seltsame Sammlungen anlegten, keinen Science-Fiction- und Horrorfilm ausließen, Taschenbücher und Romanhefte horteten, über längst vergessene Bands aus den frühen Siebzigern Bescheid wußten und generell weniger Freunde hatten als der gemeine Fußballfan und seine auftoupierte Freundin. Irgendwann erfanden Nerds den Personalcomputer und das Internet, und deswegen gehört ihnen heute das Universum.
Gut so. Ein echter Nerd hält nämlich die Existenz menschenfressender Untoter und reptiloider Außerirdischer für genauso plausibel und wahrscheinlich wie die krause These von der Klimakatastrophe oder die Idee, daß die Völkerwanderung der vergangenen zwei Jahrzehnte ein spontanes Ereignis ist. Aus diesem Grund meidet er auch die Massenmedien (deren "Informations"-Programmierung er völlig zu Recht als schlechtes Entertainment betrachtet) und sucht sich seine Informationen im Netz zusammen.
Beweisen Sie, daß Sie das auch können, Leser. Forschen Sie nach The Alien Invasion Survival Handbook von W. H. Mumfrey und bestellen Sie es sogleich, damit Sie wissen, was zu tun ist, wenn das erste Mutterschiff auftaucht. Laden Sie sich schleunigst das Z Magazine ("The first magazine written by zombies for zombies") herunter und erfahren Sie mehr über das "Post-Turning Stress Syndrom" oder das Thema "Zombies und Religion".
Sie müssen es lernen. Schließlich kann ich nicht immer für Sie da sein. Trotz meiner Mission als Trash, Dr. Trash.
Dr. Trash
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