Inception
ØØØ 1/2
USA/GB 2010
148 Min.
Drehbuch und Regie: Christopher Nolan
Darsteller: Leonardo DiCaprio, Marion Cotillard, Ellen Page u. a.
Träume sind Schäume - und ein beliebter Stoff, der dank Hollywood-Tricktechnik zu filmischem Bombast einlädt. In "Inception" hat es Christopher Nolan mit der Schaumschlägerei allerdings übertrieben.
30.07.2010
Stellen Sie sich vor, Sie könnten in den Traum Ihres Chefs eindringen und dort den Merkzettel für die PIN seiner EC-Karte aufstöbern - Sie wären ein gewöhnlicher Dieb, genau wie Dom Cobb (Leonardo DiCaprio), der seine Opfer in der Bahn oder im Flugzeug einschläfert und dann aus ihren Träumen die Geheimnisse entwendet. Stellen Sie sich nun aber vor, was ja viel cleverer wäre, Sie könnten Ihrem Chef via Traum die Idee einpflanzen, Sie zu befördern - dann wären Sie kein Dieb, würden scheinbar von selbst aufsteigen, und alles wäre in bester Ordnung. Einen solchen "Einpflanzungs-Job" soll auch Cobb übernehmen, deshalb versammelt er ein Team von Spezialisten, die ihn dabei unterstützen sollen.
Was auf dem Papier traumhaft spannend klingt, zumal Christopher Nolan ("Memento", "Prestige", "Batman Returns", "The Dark Knight") uns das Regie-Kopfkissen aufschlägt, entpuppt sich in der grauen Realität als ordinäres Heist-Movie: Das Team wird zusammengetrommelt, der Überfall präzise geplant und dann durchgeführt. Er geht den Genre-Konventionen gemäß schief, und die Truppe improvisiert sich aus der Bredouille. Die meisten, die in diesen Film stürmen, erwarten sich wahrscheinlich eine Art " 'Oceans 11' mit Emmerich-Effekten für Intellektuelle", weil das Feuilleton von ach-so-vielen Traumebenen schwärmt und davon, wie surreal und irreal das alles sein soll und daß man nach der Vorstellung selbst nicht mehr wisse, was real sei. Lächerlicher Unfug. Überdeutlicher hat einem noch kein Film ständig ins Hirn gerammt, auf welcher Ebene man sich gerade befindet - eine Zahleneinblendung "Sie befinden sich auf Traumebene X" am Rand wäre die einzige noch mögliche Steigerung gewesen.
Symbolisch für das Desaster dieses behäbigen Whoppers steht der Score, dessen theatralisch hämmerndes Thema (ich erinnere mich an zwei Noten, die aber lebenslänglich) dem Zuseher/hörer unentwegt das Gefühl gibt, er sähe den Trailer zu einem höchst bedeutenden Film, aber eben leider nicht den Film selbst. Das einzig Intelligente bei einer "Inception"-Vorstellung ist wahrscheinlich das Popcorn.
Nein, das zu schreiben wäre ungerecht. Dieser laute Sommer-Blockbuster ist nicht schlecht. Er ist behäbiges Mittelmaß, auch wenn seine Verschachtelungen den Film-Nerds natürlich reichlich Anlaß zur Spekulation geben (siehe Links), was wann wie real ist. Das Mittelmaß würde der Rezensent dem Streifen nicht mal übelnehmen, käme Nolans Werk etwas bescheidener daher. Aber das tut es eben nicht, sondern stampft stattdessen mit dem Selbstbewußtsein eines Sumo-Ringers über den Zuschauer hinweg und verschießt dabei nach allen Seiten Nebelkerzen aus Psychogebrabbel, in der berechtigten Hoffnung, das Publikum würde in die wabernde Formlosigkeit schon eine Bedeutung hineinprojizieren. Aber was ist die Bedeutung einer sich biegenden Straße, was bringen die malerisch explodierenden Obststände? (Das können andere übrigens längst, siehe den Kurzfilm "Nuit Blanche".)
Gelegentlich reißt eine routinierte Darstellerriege solche Special-Effects-guilty pleasures aus dem Mittelmaß. Hier nicht, da die farblosen Rollen der weitgehend unsympathischen Darsteller allesamt eindimensional geschrieben sind - und das auch noch absichtlich. Der einzige, der einen Hauch Charakter zugestanden bekommt, ist Leonardo DiCaprio, der aber leider die unglaubwürdigste Rolle seines Lebens spielen muß und bei seiner x-ten Darstellung eines innerlich zerquälten Mannes sichtlich overacted, um die in jeder Hinsicht bröckelnde Motivation seiner Figur notdürftig zusammenzuhalten.
Kurz: Das Drehbuch ist ein Haufen Altpapier, das sich selbst für intelligentes Leben hält und Umständlichkeit mit Komplexität verwechselt. Man kann sich das Ding natürlich trotzdem anschauen. Geht schon. Man hält’s aus.
Ab hier Spoiler-Warnung: Weil man schnell weiß, daß alles nur ein Traum ist, ist es einem auch wurscht, was man für tolle Dinge sieht, da ja - siehe oben - eh alles nur geträumt ist. Weil man im Film zwar im Traum sterben kann, als Folge aber bloß in der Realität aufwacht, muß der Autor außerdem ein wahnsinnig kompliziertes Plot-Drumherum auffahren, nach dessen ermüdend wortreichen, vor Party-Psychologie nur so strotzenden Mehrfacherklärungen einem letztlich alles wurschtegal ist. "Wofür betreiben die doch gleich wieder diesen ganzen Aufwand?" "Hab’s vergessen." Ist eh ein McGuffin, für den sich am Ende auch der Film nicht mehr interessiert.
Manchmal trösten Schauwerte über sowas hinweg. Und "Inception" wäre ganz kurz davor, sich dem Style-over-Substance-Vorwurf auszusetzen, fehlte es ihm bloß an Substanz und nicht auch noch an Stil. Selten hat man letschertere Träume gesehen. Keine Ahnung, was Sie so träumen, aber die Träume des Rezensenten sind deutlich bunter, abwechslungsreicher, seltsamer, spaßiger, pornographischer und auch erschreckender als die linearen Phantasielosigkeiten dieses geschwätzigen Kawumm-Streifens, in dem vor allem straighte B-Movies geträumt werden. Der Held hat angeblich 50 Jahre seines Traumlebens mit einer Frau zugebracht und dabei gemeinsam mit ihr eine Traumstadt gebaut - aha. Meinen die Produzenten damit wirklich das graue Einerlei aus Betontürmen, das uns gezeigt wird? Hallo? Ist da irgendwo ein Blümchen? - Aber nein, das könnte ja vielleicht die farbentsättigte Bedeutungsschwangerschaft bunt beflecken. (Und es könnte auch andere Gründe haben. (Ist ja eh nur alles ein Traum (in einem Traum (in einem Traum))).
In seinen schönsten Bildern - und es gibt durchaus etliche! - spielt "Inception" mit der Idee von Architektur, ohne dabei aber über die Schöpfungstiefe eines Kunstgeschichte-erkennen-Umschlagtexts hinauszukommen. Als Werk ist es nämlich ein leeres Gebäude ohne Herz und Verstand, mit seelenlosen Figuren vom Reißbrett. Und daran ist nur der Autor schuld, der dieses Konstrukt träumt. Während des Filmes, etwa nach der ersten Stunde, fallen einem alle möglichen Twists ein, wie das enden könnte, und man findet sie als Zuschauer alle interessant, nur um am Ende festzustellen, daß der Film den twistlosesten alle Wege direkt in das absolut vorhersagbarste Ende geht. So vorhersagbar, daß man gewettet hätte, daß es garantiert nicht so enden kann. Ich meine, Christopher Nolan ist ja nicht irgendein Handwerker!
Aber vielleicht schon. Leider. Ein Erfinder oder gar ein Genie ist Nolan in diesem "Sowas wie Matrix, nur mit Träumen"-Aufguß jedenfalls nicht. Wer hier "Visionäres" gesehen haben will, der geht meines Erachtens zu wenig und noch nicht lange genug ins Kino. "Inception" hat einfach rein gar nichts zu sagen, außer daß es dieses "Nichts" möglichst aufgeblasen und kompliziert sagen möchte und sich dafür auch noch auf die Schulter klopft. Dabei hat das Grundthema der B-No-Brainer "Total Recall" (1990) in seiner Schlüsselszene (rote Pille nehmen, um aufzuwachen) in wenigen Minuten besser behandelt. "Vanilla Sky" (2001) spielt mit einem ähnlichen Thema und hat doch viel mehr Magie, selbst in der Cruise-Version. "Hinter dem Horizont" ("What Dreams May Come", 1998) mag deutlich kitschiger sein, aber die zentrale Motivation ist tausendmal glaubwürdiger, und die Träume sind um ein vielfaches traumhafter. "Solaris" (1972) holt nahezu ohne Effekte mehr Mystik und Gefühl aus dem Stoff heraus als Nolan in allen seinen Filmen zusammengenommen. "Dreamscape" (1984) zeigt trotz reichlich 80er-Jahre-Filmschmus, wie Träume im Film wirklich aussehen können, ebenso "Flatliners" (1990), von "Mulholland Drive" (2001) oder dem Anime "Paprika" (2006) gar nicht zu reden. "The Cell" (2000) war zwar kein guter Film, aber die Traumsequenzen sind bis heute unübertroffen. Ein bißchen mehr Irrationalität dieser Art hätte Nolans technokratisch-kaltem Origami gut getan.
Nach solchen Vorgängern darf man einfach nicht mehr sowas wie "Inception" abliefern, einen Film, der in seinem Höhepunkt ausgerechnet eine Schneelandschaft-Ballerei präsentiert, die miese James-Bond-Action der Roger-Moore-Jahre zu kopieren versucht. Wach auf, Christopher!
Inception
ØØØ 1/2
USA/GB 2010
148 Min.
Drehbuch und Regie: Christopher Nolan
Darsteller: Leonardo DiCaprio, Marion Cotillard, Ellen Page u. a.
Das Ende war verführerisch nah, aber leider geht die Welt schon wieder nicht unter. Irgendwie mindestens teilbedauerlich. Eine Bestandsaufnahme mit tagebuchartigen Einsprengseln und völlig unbegründeten Hawaii-Erwähnungen.
Einsames Aufräumen ist das gemeinschaftliche Feiern unserer Zeit. Entsprechend miste auch ich ununterbrochen aus - Medien zum Beispiel, weil die sowieso verzichtbar sind. Vor allem Bücher werden völlig überschätzt.
Einige wenige Wohlgesonnene, es werden wöchentlich weniger, warten seit gefühlten Äonen auf diese neue Kolumne - und dabei wird es auch bleiben, und ich rate sowieso ab.
Immer wieder ist von junger Literatur die Rede, und wenn davon die Rede ist, dann nicht von uns. Und das ist nur einer der vielen Vorteile des Alters, über die unser gealterter Star-Kolumnist Sie heute informieren wird.
Wenn Sie nicht wissen, was "Social Media" oder "K2-18b" sind, dann können Sie eigentlich gleich aufhören zu lesen. Aber auch sonst raten wir wie immer von der Lektüre dieser irrelevanten Kolumne ab, in der es zwar heute mal um was geht, aber um nichts Wichtiges.
Immer wieder fallen uns Sprachzombies mit halbverrotteten Phrasen an. Zumindest dieser einen sollten wir einen Headshot verpassen.
Kommentare_
"Batman Returns" stammt von Tim Burton. Nolan hat "Batman Begins" gedreht.
Vollkommen richtig, Danke für den Hinweis! (Returns, Begins ... wer kann das noch unterscheiden? ;-)
Ich hab's ja erst nicht glauben wollen, aber von der Rezension stimmt jedes Wort (bis auf den Burton-Fehler ;-)). Es ist mir einigermaßen schleierhaft, warum Inception eine derartige Welle auslöst. Kennen die Leute Philipp K. Dick nicht? Ubik nicht gelesen? Oder sind die Rezensenten derart aufnahmeschwach geworden, dass ihnen das bisschen Traum im Traum schon den Boden unter den Füßen wegzieht, obwohl es ja nun wirklich fein säuberlich erläutert wird? Was an Inception verwirrend oder verstörend sein soll ist mir schleierhaft. Selbst der Schluss ist imho völlig eindeutig. Auf welcher Ebene man sich da befindet ist ungefähr so rätselhaft wie das Ergebnis eines Vaterschaftstests von Rosemarys Baby.
Meine Güte, das von Dir zu hören ist ja geradezu ein Ritterschlag!
Die erste Stunde hätte er in 15 - 30 Minuten komprimieren sollen, die Schlußszene war patschert und dazwischen denkt man dauernd an die vom geschätzen Kollegen Winterer erwähnten Filme. Leider viel Lärm um wenig - und wie "Avatar" eine Enttäuschung. Letzterer war wenigstens technisch eine Glanzleistung.
kann ich alles nicht ganz nachvollziehen...
ein Beispiel:
es ging doch erstmal darum, dass das Subjekt nicht bemerkt, dass es träumt. Also warum sollten die Szenen dann total irrational umgesetzt werden? Wer geht denn in diesen Film um unglaubliche Traumlandschaften zu sehn?
bei den geäußerten kritiken wird ja mächtig übertrieben... aufgrund der genannten kritikpunkte fällt der film noch lange nicht ins mittelmaß ab. viel eher sehe ich in der geäußerten kritik enttäuschte erwartunten und "geschmacksunterschiede".
im film steckt meiner meinung nach weitaus mehr als hier so manche glauben... (ohne mir anmaßen zu wollen, alles erkannt zu haben)
schon alleine der theoretische background der ganzen träumerei lässt sich auf ein "uraltes modell" der menschlichen psyche (das so quasi die basis für alle psychoanalytischen richtigungen, die so im historischen verlauf entstanden sind), zurückführen (und wurde von - ja welche überraschung - freud aufgestellt)
dass in den träumen keine blumenwiesen vorkommen, darüber kann in vielerlei hinsicht spekuliert werden. dieser kritikpunkt ist aber auch nicht mehr als eine vom rezensenten nicht erfüllte wunschvorstellung bzw. geschmacksfrage, wodurch sich die kritik von selbst im nichts auflöst (könnten nicht alleine der auszuverhandelnde prozess und gemütszustand der beiden charaktere di caprio mit ehefrau eventuell ausschlaggebender grund dafür sein, dass sie träumen, was sie träumen und deshalb keine blumenwiese vorkommt?) die kritik der etwas plattgezeichneten figuren kann man ja noch nachvollziehen, aber so vieles andere eher nicht...
für leute, die lust und laune auf den film bekommen wollen und gleichzeitig eine entkräftung von aberwitzig vorgebrachter kritik haben möchten (bzw. das positive, gegenteilige von oben geschriebenem), denen empfehle ich herzlichst: http://www.fr-online.de/kultur/film/traeume-sind-raeume/-/1473350/4509170/-/index.html
Das wahre Verdienst von Inception ist es, seinem Publikum das Mem eingepflanzt zu haben, zu glauben (und zu predigen), in ihm stecke mehr, als man auf den ersten Blick sehen würde. Und wer es nicht sehen würde, der sei halt unempfänglich für die "Message", wie auch immer diese lauten möge.
Das folgt der legendären Verschwörungstheorie, es gäbe eine ungeheuer geheime Verschwörung, und der Umstand, dass keiner Näheres über sie wisse, beweise, dass sie existieren müsse - wozu sonst diene all der (erfolgreiche) Geheimhaltungsaufwand?
Inception scheint mir mehr ein Virus zu sein: Man erkrankt daran, oder man ist immun. Was das angeht, ist er den Lynch-Filmen (deren oberschlaue Analysen Bücher füllen) näher, als der Rezensent wahrhaben möchte.
Sah einen vollkommen anderen Film, obschon die Titel sich gleichen.
van b. hat insofern un-(recht) als man mehr glaubt als man sieht oder mehr sieht als man glaubt... oder wie war das? ;-)
bezüge zu theorie, symbolik und literatur finden sich einfach und schon alleine dieser umstand zeugt von keiner unterstellten eindimensionalität oder sollte ich es verschwörungstheorie oder virus nennen? ach, is mir egal, wie man es nennt!
Inzwischen gibt es ja jede Menge Flowcharts und Grafiken, die die - vorgeblich - komplizierte Erzählstruktur aufdröseln (und letztlich nur zeigen, dass der Film ziemlich straightforward erzählt wird). Aber diese Grafik fand ich doch trotzdem sehr gelungen: http://twitpic.com/2c73j0
Ich möchte angesichts der Diskussion - auch persönlicher und hitziger Debatten im real life - einen Teil der Kritik zurückziehen: Nicht alle James-Bond-Filme mit Roger Moore waren schlecht. (Zum Reste stehe ich.)
@sandra: Der Träumende merkt auch bei irrationalen Träumen nicht, dass er träumt. Das ist ja das Schöne. Sonst würde doch keiner mehr ins Bett wollen ;-)
@meyer: Warum im Traum keine Blümchen vorkommen, darüber kann in der Tat spekuliert werden. Ich zum Beispiel spekuliere: fantasielose Filmemacher & keine einzige Frau am Set. Die Blumen sind auch keine Wunschvorstellung des Rezensenten, sondern eine Frage: Moment mal, sieht es so in unseren Köpfen aus? Ich sage: Nö, jedenfalls nicht in meinem. Und wozu noch ins Kino gehen, wenn es keinen „shared state“ mehr bietet? - Was der Film zeigt, zeigt er, weil irgendein CGI-Macher sagte, dass man das jetzt zeigen könne, und also wurde es gemacht, weil‘s gut aussieht. Meine Kritik löst sich deswegen übrigens keineswegs im Nichts auf, siehe oben: sie ist noch da. ;-) Die Erwartungshaltung, die ich hatte, als ich den Film sah, war nämlich allein die Hoffnung auf spannende Unterhaltung (der Trailer ist ja wie üblich aussagefrei), alles weitere entstand während des Films, manifestierte sich allerdings überwiegend als Enttäuschung, ja: Unglauben über das, was ich sah. Ich blieb eigentlich nur im Kino, weil ich dachte: Das ist so umständlich zusammengeklebt, das muss am Ende ja wahnsinnig raffiniert aufgelöst werden, das will ich dann trotz Musik doch noch sehen. (Wurde es aber nicht.)
@huber: Die FR-Online-Besprechung folgt in ihrem Gebrabbel dem Film. Sätze wie „Christopher Nolan hatte einen anderen Einfall. Für ihn ist das Typische am Traum das veränderte Empfinden für Raum und Zeit.“ rufen bei mir nur bittere Erinnerungen wach, nämlich wie der Film in der Exposition das Escher-Bild exploitet (weils halt per CGI machbar war) ohne den Schöpfer des Bildes auch nur zu nennen und ohne dieses „veränderte Empfinden für Raum“ dann irgendwie „sinnstiftend“ für den weiteren Film zu nutzen (und nun komme man mir nicht mit der überflüssigen Abkürzung im Schnee-Level).
Letztlich wundert mich jetzt nur noch, warum der Streifen so eine massive Fanbase hat und wie er es schafft, dieses Sektierertum auszulösen. "inception ending" ist derzeit *der* Suchbegriff; sie könnten sicher einen eigenen Film verkaufen, wenn sie versprächen, dass darin das Ende erklärt würde. Aber Nolan ist sicher klug genug, den Krampf nicht selbst fortzusetzen, sondern jemand anderen daran scheitern zu lassen.
Ich würde Inception 4 von 5 Punkten geben. Auch wenn er dem "Megahype" nicht gerecht wurde handelt es sich um einen guten Film. Einzig die vielen (Schnee)Actionszenen haben genervt.
Die Träume sind deshalb "phantasielos", weil sie möglichst real sein sollen (wird im Film erklärt). Jaja - man merkt auch bei phantastischen Träumen nicht, dass man Träumt. Dort hätten es aber wahrscheinlich auch die "Gäste" (Cobb & Co.) schwerer, sich zurecht zu finden.
Alles in allem kann man doch froh sein, endlich mal einen Film zu sehen, der kein Sequel/Prequel/Buchadaption/Videospieladaption oder sonst irgendwas ist. Gibts nicht all zu oft.
Inception hätte für meinen Geschmack einiges anders/besser machen können - bin aber trotzdem zufrieden mit dem Film.
Whatever...
Genau, so wird das bei den Studiobossen gewesen sein:
* Wie gefällt Ihnen das Drehbuch?
* Ziemlicher Murks.
* Weiß ich doch. Egal! Es kein Sequel, Prequel und auch keine Comic-Verfilmung oder Videospieladaption! Na?
* Ach so. Ja dann...
Möglicherweise macht man ein Videospiel daraus. Hätte es die dem Film fehlenden Spielereien mit Raum und Zeit, könnte es ganz nett werden. [F5] - Totem anzeigen ...
Es gibt doch bereits ein Videospiel: http://www.mind-crime.com/
Ach je, er hat ihn leider nicht verstanden, den Film
Das sage ich als Koch meinen Gästen auch immer, wenn Ihnen meine versalzene Suppe nicht schmeckt oder das Gemüse praktisch roh ist: Ach je, Sie haben das Gericht nicht verstanden!