Shooter
ØØØ 1/2
USA 2007
120 Min.
dt. Fassung und OmU
Regie: Antoine Fuqua
Darsteller: Mark Wahlberg, Michael Peña, Danny Glover u. a.
Schon lange wurde keine "Einsame Helden"- Story mehr erzählt. Schade um den klassischen Stoff, den wir in den 80er und 90er Jahren (nicht zu) oft gesehen haben ... Antoine Fuqua zeigt mit seinem neuen Film wieder, wie es geht. 18.04.2007
Seit Anfang der neunziger Jahre ist es in Hollywood anscheinend verboten, einen Film zu drehen, der weniger als zwei Stunden dauert. Egal, welche Darsteller, wer Regie führt oder was für eine Story erzählt wird: 120 Minuten sind Minimum. Die Möglichkeiten, die durch die längere Spieldauer entstanden - mehr vom Inhalt der Geschichten zu erzählen, weil die Budgets stiegen und die Zuschauer langsam darauf konditioniert wurden, sitzen zu bleiben (und wegen der üppigen Preise für die Kinokarten sogar epischere Filme zu verlangen) - waren für manche Plots ein Segen, für andere nicht.
Im Fall von Antoine Fuquas "Shooter", in dem Mark Wahlberg die Hauptrolle spielt, hätten 95 Minuten gereicht, die mehr als klassische Storyline durchzuziehen: Bei einem Routineauftrag für den Scharfschützen Bob Lee Swagger wird dessen Partner durch die schwere Artillerie eines angreifenden Hubschraubers von Kugeln durchlöchert. 36 Monate später, wie uns das Insert verrät, lebt der nunmehr vereinsamte Swagger irgendwo in den Bergen und hat scheinbar genug von gefährlichen Aufträgen. Ungepflegt - inklusive langem, fettigem Wallehaar - und mit nur einem einzigen Gefährten, seinem abgerichteten Riesenhundsviech, streift Wahlberg durch die Wälder und chillt vor sich hin.
Doch nach diesen drei Jahren soll es vorbei sein mit der Ruhe und Gemütlichkeit, denn nun stehen sie vor der Tür, die Männer in den schwarzen Anzügen. Angeführt von Colonel Isaac Johnson (Danny Glover) möchten die Agenten Swagger für eine letzte Mission anheuern: Der Präsident soll erschossen werden. Natürlich nicht von unserem lädierten Heckenschützen - der soll nur herausfinden, ob es möglich ist, ein Attentat auf den obersten Landesvertreter auszuüben. Keine Frage, es gäbe auch andere Profis, doch er wäre der Beste und außerdem und überhaupt. Bobby Lee läßt sich noch ein wenig bitten, nimmt den Auftrag aber schließlich aufgrund seines angeborenen Patriotismusgefühls an.
Dies stellt sich sogleich als schwerwiegender Fehler heraus, denn schon bei der ersten Rede des Präsidenten wird dessen Gast, ein Diplomat aus Afrika, erschossen. Swagger will eingreifen, doch plötzlich sind die Guten alle böse und wollen ihm das Attentat in die Schuhe schieben. Als der muskelbepackte Shooter rasch und ohne lange Verabschiedung durchs geschlossene Fenster verduftet, wird seine Vermutung zur bitteren Gewißheit: Hier ist eine böse Verschwörung im Gange. Doch wer will von wem wann was und warum? Diese Fragen wird ihm jemand beantworten müssen. Und dieser Jemand sollte sich nur mehr geduckt fortbewegen - denn von nun an fliegen die Kugeln tief.
Wenn sich Fuqua auch des öfteren mit Zeitlupenaufnahmen von seinem gestählten Titelhelden im Gegenlicht selbstverliebt in der Länge der Szenen verzettelt, so ist es doch höchst erfreulich, endlich wieder einen Streifen mit solch plakativen Bildern zu sehen. Die Geschichte wäre angenehm straight, würde sich nicht das Diktat des Spannungszwangs Hollywoods im dreifachen Final-Twist durchsetzen (SPOILER-ALARM!):
Anstatt die Bösen bei einem herrlichen Showdown im Schnee alle abzuknallen (Finale 1), versucht der verarschte Schütze den Weg des Gesetzes zu gehen und seine Unschuld zu beweisen. Das gelingt ihm, wenn auch mit dem Nachteil, daß seine Gegner ungeschoren davon kommen (Finale 2). Für Swaggers geschundenen Körper und gepeinigte Seele ist dieser Schluß jedoch erwartungsgemäß unbefriedigend, und daher lädt der einsame Held noch einmal sein Gewehr, um sein eigenes Happy-End einzuläuten (Finale 3).
Mit "Training Day" hat der 41jährige Fuqua schon einmal sein Talent bewiesen und sollte folglich die Formel mit den zwei Stunden Spielzeit für einen guten Film nicht allzu wörtlich nehmen: Der Oscar–prämierte Thriller mit Denzel Washington dauerte nämlich "nur" 118 Minuten.
Shooter
ØØØ 1/2
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