Evil Dead
Kinostart: 17. 5.
Eine Hütte im Wald. Junge Leute wollen hier Urlaub machen und finden im unerwarteten Horrorkeller voller toter Tiere ein Buch, auf dem "Bitte nicht lesen!" steht. Natürlich lesen sie es, laut auch noch. Das beschwört das Böse herauf. Und so wird eins der Mädchen vom Dämon besessen, indem teuflische Bäume ihr zwischen die Beine fahren. Ab hier beginnt das Schlachtfest, und es braucht kein weiteres Wort zum Plot. Der Rest des Films ergeht sich in möglichst grausamer Brutalität; um etwas anders geht es nicht und soll es auch nicht gehen. Lange hat sich schon kein Film mehr getraut, so extrem gewalttätig zu sein. Wunderbar ist das. Kathartischer Balsam auf die Seele derjenigen, denen schneegebrunzte Horrorfilme aus Hollywood seit Jahren hinten heraushängen. Hier war kein eierloser "Nein, das geht nicht"-Schreier im Weg, der statt Blut lieber Zuckerbrause im Bild haben wollte. Oder vielleicht hat man das Gesindel einfach vor Drehbeginn in Stücke gehackt.
Sam Raimi fand es an der Zeit, seinen Erstling "Tanz der Teufel" neu aufzulegen. Und tatsächlich geht sich das aus - weil der einstmals härteste Horrorfilm aller Zeiten auch im Remake richtig hart bleibt. Raimi und Bruce Campbell, der Hauptdarsteller der originalen "Evil Dead"-Reihe, haben das Geld besorgt und das Remake produziert; Regie führt erstmals Fede Alvarez aus Uruguay, der mit Tausenden Litern Filmblut, Hunderten Litern Filmkotze und reichlich Prothesen die ultrabrutale Fetzerei so lebensecht wie möglich gestaltet. Wer noch nie erlebt hat, daß ihn ein Horrorfilm nachts im Schlaf verfolgt, darf "Evil Dead" 2013 keinesfalls versäumen. (KH)
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