Nebraska
Filmstart: 7. Februar
Ein Instant-Klassiker. Bruce Dern macht sich in einer grandiosen Altersrolle als störrischer Greis mit seinem erwachsenen Sohn zu einer Fahrt durch Amerikas Mittelwesten auf, um sich im fernen Nebraska einen angeblich gewonnenen Millionenbetrag abzuholen. Seit David Lynchs "A Straight Story" brachte ein derart dünner Handlungsstrang nicht mehr so reiche Früchte: Statt von ausgelutscht märchenhaften Sentimentalitäten erzählt dieses Roadmovie in aller komödiantischen Eleganz nämlich durchaus konkret von den sozialen und seelischen Verwerfungen, die Alter und Arbeitslosigkeit nun einmal mit sich bringen. Der leicht demente Alte träumt von einem neuen Truck, sein Sohn kämpft als HiFi-Verkäufer um jeden der rarer werdenden Kunden, und die liebe Verwandtschaft giert nach dem erhofften Gewinn. Alexander Payne ("Sideways", "About Schmidt") hat das alles in schwarzweißen Cinemascope-Bildern festgehalten, und wem da nicht das Herz aufgeht, der muß schon vom SPIEGEL sein, der dieses Glanzstück amerikanischen Independent-Kinos als "Höllenwerk" denunziert hat. Wie gesagt, ein Instant-Klassiker. (HL)
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