King Of California
ØØØØ
USA 2007
93 Min.
dt./engl. OF
Regie: Mike Cahill
Darsteller: Michael Douglas, Evan Rachel Wood, Willis Burks II u. a.
Im Film des Regieneulings Mike Cahill darf Michael Douglas erstmals seit Jahren wieder glänzen. Als schrulliger Lügenbaron und Hobby-Abenteurer mit Irrenhausvergangenheit überzeugt Mr. Zeta-Jones wie schon lange nicht mehr. 06.12.2007
Gut gelaunt begrüßt Charlie (Michael Douglas) seine 16jährige Tochter Miranda (Evan Rachel Wood). Der Mann hat auch allen Grund, glücklich zu sein - wird er doch nach jahrelanger Behandlung endlich aus der Nervenheilanstalt entlassen. Miranda, die ihren labilen Erzeuger nur mehr aus Kindertagen in Erinnerung hat, begegnet dem vermeintlich Geheilten mit Skepsis. Auf ihrer persönlichen Wetterkarte täglicher Verpflichtungen ist Charlie nun eine weitere Turbulenz, die es im Auge zu behalten gilt. Tatsächlich bedarf der unberechenbare Vater ständiger Beaufsichtigung.
Charlie hat nämlich einen Plan: In der Klinik ist er auf die Aufzeichnungen des Entdeckers Juan Florismarte Garces gestoßen. Diesen Unterlagen zufolge hat der Spanier im 18. Jahrhundert einen immensen Goldschatz in der nunmehr kalifornischen Nachbarschaft vergraben. Charlie ist sich sicher. daß der Schatz noch nicht geborgen wurde und nur darauf wartet, gefunden zu werden. Natürlich hält Miranda - vernunftbezogen und praxisorientiert, da seit Jahren auf sich alleine gestellt - nicht viel von den Spinnereien ihres Vaters. Doch der läßt sich nicht abbringen und forscht unverdrossen nach dem Fundort.
Das Jahr 2000 war ein gutes für Michael Douglas, der in den thematisch stark divergierenden Qualitätsproduktionen "Traffic" und "Wonderboys" beachtliche Auftritte absolvierte. Seither strauchelte der heute 63jährige durch Schema-F-Thriller und belanglose Komödien. "King Of California" darf somit getrost als Comeback des zweifachen Oscar-Preisträgers angesehen werden. Mit dem wunderlichen Charlie erschuf Autor und Regisseur Mike Cahill einen enthusiastischen, liebenswerten Charakter, scheinbar gefangen in seiner eigenen Traumwelt und gewillt, alles dafür zu tun, um sein Ziel zu erreichen.
Es ist wohl unmöglich, dem verschrobenen Schatzsucher nicht mit Sympathie zu begegnen. Mit lustigem Santa-Claus-Bart und kindlicher Abenteuerlust im Gesicht ist der Exzentriker eine äußert positiv strahlende Erscheinung und agiert völlig losgelöst von etwaigen gesellschaftlichen Restriktionen. Man möchte Charlie alles Gute wünschen auf seiner Entdeckungsreise im doppelten Sinne - einer Suche nach dem vermuteten historischen Goldschatz und der Wiedererlangung der verlorengegangenen töchterlichen Zuneigung. Weder die logisch begründeten Bedenken Mirandas noch die hochgradige Illegalität seines Tuns können den Glücksjäger aufhalten. Charlies Welt funktioniert nach ihren eigenen Regeln.
Evan Rachel Wood, die in dem provokanten Teenie-Drama "Thirteen" vor Jahren ihre erste Talentprobe ablieferte, ist hier nicht nur optische Dekoration, sondern vermag dem ausgelassenen Spiel ihres berühmten Filmvaters Paroli zu bieten. Die durch einschneidende Kindheitserfahrungen gestählte Miranda verzweifelt zunächst an ihrem überambitionierten Papa, taucht dann aber in seine Welt ein und schafft es schließlich, den verquerten Code des eigensinnigen Freigeists zu entschlüsseln.
Mike Cahill absolvierte zusammen mit Alexander Payne, dem Regisseur des lakonischen Roadmovies "Sideways", die Filmakademie. Während Payne nun als Koproduzent von "King Of California" fungiert, liefert Cahill ein erstaunlich leichtfüßig und geschlossen daherkommendes Regiedebüt ab. Er schlägt ein eher zurückgenommenes Tempo an und springt zwischen Flashback-Einschüben und der Jetzthandlung behende hin und her. Situationskomische Momente und nachdenklichere Sequenzen kommen in gesunder Ausgewogenheit zur Geltung; nichts wirkt aufgesetzt oder krampfhaft forciert.
So lohnt es sich wirklich, diesem eigenwilligen "König von Kalifornien" eine Chance zu geben. Auf Cahills kommende Werke darf man ohnehin gespannt sein.
King Of California
ØØØØ
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