Foxcatcher
Kinostart: 5. 2.
Erinnert sich jemand an "The Master"? Hier im EVOLVER kam Paul Thomas Andersons Psychostudie über einen charismatischen Sektenführer und seinen Lieblingsschüler gar nicht gut weg, mich hat er begeistert. Dieselbe Kontroverse könnte jetzt "Foxcatcher" auslösen: eine extrem langsam und leise erzählte Geschichte über einen erfolgreichen, aber phlegmatischen Ringer, der von einem zwielichtigen Multimillionär in dessen privates Trainingslager geholt wird und dort in einen Strudel aus latenter Gewalt, ungutem Chauvinismus und abrupt ausbrechender Paranoia gerät. Das Ganze ist von "Capote"-Regisseur Bennett Miller so subtil inszeniert, daß man sich im Kino immer unbehaglicher fühlt, ohne je den Finger darauf legen zu können, wie der Effekt erzielt wurde. Sicher ist, daß in "Foxcatcher" suggestivst gespielt wird. Vor allem der bisher als greller Komiker bekannte Steve Carell liefert mit starrem Blick und näselnder Monoton-Mimik eine Charakterstudie als irrer Milliardär ab, die die Schattenseiten des amerikanischen Traums brennglasartig in einer Figur symbolisiert. Aber auch Channing Tatum und Mark Ruffalo als sportives Brüderpaar halten das Niveau. Habe ich schon erwähnt, daß dies einer wahren Begebenheit folgt? Man beginnt zu frösteln ... (HL)
Kommentare_
Kommentar zu Buch und Film "50 Shakes of grey" ... siehe angegebene Webseite. Ich kann ihnen den Text auch als PDF zukommen lassen. LG, V. Koehn