Insomnia
USA 2002
118 Min.
dt. Fassung und engl. OF
Regie: Christopher Nolan
Darsteller: Al Pacino, Robin Williams, Hilary Swank u. a.
Wenn die Sonne nicht mehr untergeht, kann man als übermüdeter Polizist schon einmal versehentlich einen Kollegen erschießen. Aus irgendeinem Grund glaubt man das Norwegern aber dann doch mehr als Amerikanern. 10.10.2002
Um einer drohenden Dienstaufsichtsuntersuchung zu entgehen, werden Detective Will Dormer (Al Pacino) und sein Kollege Hap aus der kalifornischen Heimat nach Nightmute - einem Kaff im Alaska mit saisonbedingter Mitternachtssonne - beordert, um dort den brutalen Mord an einem jungen Mädchen aufzuklären. Beim mißglückten Versuch, den Täter in eine Falle zu locken, erschießt Dormer im dichten Nebel scheinbar versehentlich seinen Partner. Aus Angst, man könne den Todesfall in Zusammenhang mit der geplanten Aussage Haps vor der Dienstaufsicht bringen, manipuliert er Indizien und schiebt die Tat dem Mädchenmörder unter. Bis sich eben dieser, der Bestsellerautor Walter Finch (Robin Williams), als Tatzeuge bei ihm meldet und ihn unter Druck setzt. Die subtilen Psychospiele, der durch das ständige Tageslicht hervorgerufene Schlafentzug und bittere Selbstzweifel veranlassen den angeschlagenen Dormer, sich auf fragwürdiges Gebiet vorzuwagen. Und schließlich schöpft auch noch die überambitionierte Dorfpolizistin (Hilary Swank) Verdacht.
Wohl auch wegen der enormen Erwartungshaltungen nach seinem Neo-Film-noir-Meisterwerk "Memento" bewegt sich Christopher Nolan diesmal auf ähnlichem, wenngleich konventionellerem Thriller-Terrain. In seinem Remake eines norwegischen Films geht es ebenfalls um verzerrtes Realitätsempfinden, und dank der formidablen Leistungen der Hauptdarsteller entstand daraus elegantes Suspense-Kino. Nur das Ende wurde leider wieder allzu hollywoodianisch zurechtgebogen.
Insomnia
USA 2002
118 Min.
dt. Fassung und engl. OF
Regie: Christopher Nolan
Darsteller: Al Pacino, Robin Williams, Hilary Swank u. a.
Im finalen Teil der EVOLVER-Festival-Berichterstattung müssen sowohl Woody Harrelson als auch Mads Mikkelsen mit einem ihnen feindlich gesinnten Umfeld fertig werden - freilich aus ganz unterschiedlichen Gründen. Hereinspaziert in "Rampart" und "Jagten".
Alte Helden, neue Helden: Takeshi Kitano findet in "Autoreiji: Biyondo" langsam wieder zu seiner Form zurück, verheddert sich aber letztlich zu sehr in der Handlung. Dafür darf Ben Wheatley nach "Sightseers" endgültig in die Riege der erstaunlichsten europäischen Regisseure aufgenommen werden.
Bleibende Eindrücke der ersten Viennale-Tage: Die akribische Doku "Room 237" zerlegt "The Shining" in alle Einzelbilder, die große Matthew-McConaughey-Schau "Killer Joe" dafür Hendln in mundgerechte Portionen.
Plötzlich A-List: Spätestens seit seinen Auftritten im "Avengers"-Film und im vierten "Mission: Impossible"-Teil gilt Jeremy Renner als Hollywoods kommender Superstar, auch wenn er darin eher nur in der zweiten Reihe stand. Im aktuellen "Bourne"-Sidequel spielt er nun auch erstmals in einem Blockbuster die Hauptrolle - zumindest so lange, bis Matt Damon wieder zurückkehrt. Der EVOLVER hat den 41jährigen zum Interview getroffen.
Daß das /slashfilmfestival im Wiener Filmcasino eine gar nicht genug zu lobende Bereicherung der heimischen Kinolandschaft darstellt, hat sich längst herumgesprochen. Der EVOLVER stellt ausgewählte Glanzlichter des dritten Durchgangs vor.
Das dritte und letzte Kapitel unserer Viennale-Berichterstattung steht im Zeichen der Unruhe vor dem Sturm - und damit der beeindruckendsten Arbeit des Festivals: "Take Shelter".
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