Hairspray
ØØØ 1/2
USA 2007
113 min.
Regie: Adam Shankman
Darsteller: John Travolta, Michelle Pfeiffer, Queen Latifah u. a.
Remake auf Umwegen: Bei diesem Streifen handelt es sich um keine direkte Neubearbeitung des John-Waters-Kultfilms, sondern um eine Adaption des darauf basierenden Broadway-Musicals. Dementsprechend mußten Schockfaktor und Authentizität zwar etwas leiden - doch vom ursprünglichen Spaß ging gottlob nichts verloren. 06.09.2007
Tracy Turnblad (Nikki Blonsky) wächst als typischer Teenager in den USA der Sixties auf. In ihrem Leben dreht sich alles um Frisuren, Jungs und ihre ganz große Leidenschaft: das Tanzen. Ihre Lieblingssendung ist die "Corny Collins Show", in der die neuesten Tanzschritte präsentiert werden. Um die zu sehen, wird der alltägliche Heimweg von der High-School schon mal im Schnellauf zurückgelegt. Danach zappelt Tracy gemeinsam mit ihrer Freundin Penny Pingleton (Amanda Bynes) vor dem Schwarzweiß-Fernsehgerät herum - und träumt davon, vielleicht auch einmal in der Show mitzuwirken.
Da gibt es nur ein Problem: Tracy kann zwar tanzen und ist alles andere als kamerascheu, aber sie hat ein paar Kilogramm zuviel auf den Rippen. Daher bemüht sich Mutter Edna (John Travolta im Fat Suit), ihre Tochter vom Auftritt abzuhalten, um sie vor dem Spott der anderen zu schützen. Doch Vater Wilbur (Christopher Walken) unterstützt sein häßliches Entlein, und das dicke Mädchen erobert die Tanz-Show tatsächlich bald im Sturm. Das Publikum ist begeistert, ganz im Gegensatz zu Gegenspielerin Amber von Tussle (Brittany Snow). Die dünne und etwas schale Blondine wird von ihrer überehrgeizigen Mutter und "Corny Collins Show"-Managerin Velma (Michelle Pfeiffer) zum Superstar gedrillt. Das Aussehen dafür hätte Amber ja, und die Skrupellosigkeit ebenfalls - nur an Talent fehlt es ihr.
Als Tracy auch noch drauf und dran ist, Amber ihren Freund, den feschen Mädchenschwarm Link Larkin (Zac Efron), auszuspannen, bricht endgültig der Krieg aus. Auch um ihre beste Freundin ist es geschehen: Der gutaussehende Seaweed J. Strubbs hat sofort ein Auge auf die mädchenhafte Penny geworfen. Doch der Mann ihres Herzens ist ein Farbiger, und das ist im Baltimore der 60er Jahre ein handfester Skandal. Der einzige Tag, an dem auch Schwarze in der "Corny Collins Show" das Tanzbein schwingen dürfen, ist "Negro Night".
Als die Spießerbrigade, allen voran Velma von Tussle, auch noch diesen Abend aus dem Programm streicht, ist Tracy empört. Ihr paßt es gar nicht, daß ihre Tanzpartner aus dem Fernsehen verbannt werden sollen, also mobilisiert sie eine Gegendemo. Kurz darauf marschiert sie, Seite an Seite mit der Gastgeberin des schwarzen Tanzabends, DJane Motormouth Maybelle (Queen Latifah), für Gleichberechtigung. Was nicht ganz ohne Folgen bleibt ...
Bei der Rollenbesetzung für "Hairspray" hat Regisseur Adam Shankman ("Wedding Planer") auf etliche Superstars vertraut. John Travolta in der Rolle der Edna Turnblad kann aber nicht ganz mit Divine mithalten, der in Waters´ Version den Mann in Frauenkleidern spielte. Man nimmt ihm die Frau im Manne einfach nicht ganz ab und sieht immer auch den Travolta durchscheinen - was, wie die Tanzszene am Schluß des Films zeigt, aber auch seine guten Seiten hat.
Als weiteren reaktivierten Ex-Star darf man Michelle Pfeiffer erleben, die ein eiskaltes und platinblondes Biest spielt. Witzig wird es etwa, als sie versucht, Tracys Vater Wilbur, genial gemimt von Christopher Walken, zu verführen. Der versucht nämlich unermüdlich, ihre Annäherungsversuche abzublocken und ihr Scherzartikel aus seinem Laden anzudrehen. Seine Ehefrau mißversteht die Verführungsszene natürlich und macht ihrem Mann daraufhin eine Szene. Beim romantischen Versöhnungstanz gibt´s enttäuschenderweise keine Kußszene - die sind allgemein dünn gesät. Waters hat seinerzeit mehr Zungeneinsatz gefordert ...
Überhaupt war im Original zwar nicht alles besser, aber alles extremer: mehr Körpernähe, mehr Kraftausdrücke, mehr Haarspray. Bei der Neufassung vergißt man nicht zuletzt wegen der vergleichsweise unspektakulären Frisuren, warum der Film überhaupt seinen Namen trägt. Die Turmfrisur von Velma von Tussle im Original-"Hairspray" war ja noch ein Kunstwerk, das selbst Platz für eine Bombe bot.
Fazit: "Hairspray" ist wie eine riesengroße rosa Seifenblase, in der die recht schlichte Botschaft verpackt ist: Jeder soll akzeptiert werden - egal welches Körpervolumen, welche Hautfarbe, welche Religion, welches Geschlecht. Durch das Prinzip "Gemeinsam sind wir stark" tanzen die Teenies in "Hairspray" alle Sorgen weg. Daß in der Realität die Seifenblase platzen muß und wird, ist klar. Aber zumindest wurde die ursprüngliche Message von John Waters beibehalten.
Der gab dem neuen "Hairspray" übrigens mit seinem Gastauftritt gleich zu Beginn seinen Segen: als freundlicher Exhibitionist, der durch die Straßen von Baltimore läuft. Das war´s dann aber auch schon mit den Schockelementen. Es ist tragisch, daß 2007 weniger Skandalöses in einen Film gepackt wird als 1988 - aber das ist eben Hollywood.
Hairspray
ØØØ 1/2
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