Chappie
Filmstart: 6. März
"District 9" war super. "Elysium" ging noch an. Aber "Chappie", der dritte Film des südafrikanischen Genre-Hoffnungsträgers Neill Blomkamp, geht leider voll in die Hose. Die wirre Story beginnt wie ein weiteres "Robocop"-Remake und biegt dann ab in eine Roboterkomödie, die an Niedlichkeit jede Disney-Produktion unterbietet. In einer nahen Zukunftswelt, in der die Polizeigewalt an mechanisierte Cops ausgelagert wird, entführt eine Straßengang den titelgebenden Blechmann, weil sie ihn für ihre Raubzüge einsetzen will. Mit dieser Bande beginnt auch schon eines der unzähligen Probleme der Produktion: Erst wird sie als unsympathische Sammlung von Freaks eingeführt, später gewinnt man die skurrilen Typen allmählich lieb, und just dann wird - Achtung, Spoiler! - ein Gangmitglied in einer blutigen Splatter-Szene ums Leben gebracht, die dem angestrebten heiteren Familiengrundton brüllend widerspricht. Hier paßt einfach nichts zusammen. Das Konzept widerspricht dem Script, der "realistische" Inszenierungsstil dem Komödiengestus, und das ganze konfuse Gemisch ist außerdem so lärmend wie langweilig. Aber klingt nicht schon der Filmtitel eher nach Hundefutter ...? (HL)
Kommentare_