Rush
Filmstart: 3. Oktober 2013
Niki Laudas zähes Rennduell mit seinem ewigen Widersacher James Hunt - das scheint ein Fall für Fans und Spezialisten zu sein. Doch der Schein trügt: Hollywood-Allzweckwaffe Ron Howard hat die diversen Formel-1-Rennen so abwechslungsreich und spannend inszeniert, daß sich auch Anti-Rennsportler dem Sog dieser (unglaublichen, aber wahren) Geschichte kaum werden entziehen können. Peter Morgans Drehbuch spitzt die Rivalität der - in Wahrheit fast befreundeten - Renn-Stars zu zwei denkbar konträren Männerporträts zu: hier der blendend aussehende blonde Wonneproppen James Hunt (Chris "Thor" Hemsworth), der sogar noch die Stewardeß im Flugzeug auf die enge Toilette abschleppt, dort der stets verkniffene, schmallippige Lauda, dem kein einziger lockerer Schmäh entschlüpft und der nichts als Schrauben und Sekunden im Kopf zu haben scheint. Daß der reale Lauda diesem Drehbuch, das ihn reichlich unsympathisch zeichnet, zugestimmt hat, spricht schon wieder für ihn. Daniel Brühl liefert ein optisch wie stimmlich so überrumpelnd authentisches Porträt ab, daß man aus dem bewundernden Staunen kaum herauskommt. John Frankenheimers Klassiker "Grand Prix" hat einen würdigen Nachfolger gefunden. (HL)
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