12 Years A Slave
Filmstart: 17. Jänner
In amerikanischen Kritiken mit Lorbeeren überschüttet, enttäuscht dieses ehrgeizige Geschichtsdrama doch, wenn auch auf hohem Niveau. Einer wahren Begebenheit folgend, erzählt der britische Regisseur Steve McQueen darin von einem angesehenen afroamerikanischen Geigenspieler und Familienvater, der buchstäblich über Nacht aus dem New Yorker Saratoga Springs des Jahres 1841 in den Süden verschleppt wird und dort das im Titel genannte Schicksal erleidet. Nicht, daß McQueen das Leid des Mannes nicht mit aller Drastik auszumalen verstünde - bei einer Auspeitschung, die samt aufplatzenden Striemen ins Bild gerückt wird, ist man den Fortschritten der Computertrick-Technik ausgesprochen dankbar -, doch in Summe bleibt die Geschichte in ihrem bemühten 1:1-Realismus hinter den ungleich radikaleren Vorgängerfilmen ihres Regisseurs ("Hunger", "Shame") enttäuschend weit zurück und erinnert letztlich eher an Exploitation-Klassiker à là "Mandingo" als an zeitgemäße Auseinandersetzungen mit dem gerade so aktuellen Kinothema Sklaverei. Ein paar Oscars sind dennoch oder vielleicht gerade deswegen durchaus drin. (HL)
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