Resident Evil: Outbreak
ØØØ
(Capcom/Playart)
erhältlich für PS2
Während Milla Jovovich gerade im Kino als toughe Zombie-Jägerin die Hüften schwingt, dürfen PS2-Besitzer auch zu Hause wieder Blut und Hirn spritzen lassen. 27.10.2004
Viel zu lange ist es her, daß man in "Resident Evil 3: Nemesis" den Herrgott einen guten Mann sein lassen und stattdessen die eklige Zombiebrut per Knopfdruck in ihre Einzelteile zerschießen konnte. Seither sind mit "Resident Evil Code: Veronica X" und "Resident Evil - Zero" zwei Spinoffs für den Gamecube und das belanglose "Resident Evil: Dead Aim" für die PS2 erschienen. Passend zum hiesigen Kinostart von "RE2" bietet "Resident Evil: Outbreak" nun wieder die Möglichkeit, fernab der Original-Storyline nach Raccoon City zurückzukehren. Dummerweise soll die Stadt von der Regierung bombardiert werden, da man den Krisenherd so eindämmen will. Die Protagonisten des Spiels müssen dem Inferno rechtzeitig entkommen.
Statt altbekannte Herrschaften wie Chris Redfield, Jill Valentine oder einer S.T.A.R.S.-Einheit treffen wir diesmal mehr oder weniger normale Menschen - und zwar gleich in acht verschiedenen Varianten. Da wären etwa der Polizeibeamte Kevin Ryman oder der Sicherheitsmann Mark Wilkins, die fesche Kellnerin Cindy Lennox, der Installateur David King, die Journalistin Alyssa Ashcroft, der Schaffner Jim Chapman und die Studentin Yoku Suzuki. Natürlich verfügt jede dieser Figuren über jeweils eine spezielle Fähigkeit, die ihr im entscheidenden Moment das Leben rettet. David kann beispielsweise aus nahezu allem eine Waffe basteln, während Cindy heilende Händchen besitzt; Yoko ist Fluchtspezialistin, Mr. "Alles Fahrscheine!" kann sich tot stellen und so weiter.
Zwei Dinge haben sie jedoch allesamt gemeinsam: Keiner von ihnen hat eine Verbindung zur Umbrella-Corporation und jeder ist bereits zu Spielbeginn mit dem tödlichen T-Virus infiziert! Eine Anzeige informiert dabei stets über die fortschreitende Infektion, womit der Gemütlichkeitsfaktor wegfällt und nicht mehr allzuviel Zeit zum Trödeln bleibt. Ganze fünf Szenarien ("Outbreak", "Below Freezing Point", "The Hive", "Hellfire", "Decisions, Decisions") gilt es so durchzuspielen, und sie alle gestalten sich mit verschiedenen Charakteren etwas unterschiedlich.
Als vorsichtiger Mensch beginnt man das Spiel natürlich mit Herrn Ryman, weil Polizisten bekanntlich stets die Waffe im Anschlag haben, und begegnet den Untoten erstmals - nach einem atmosphärischen Intro - gemeinsam mit Mark und Cindy in einer abgehalfterten Bar. Es dauert nicht lange, bis die stöhnenden Leichen ebenfalls auftauchen, also muß eiligst ein Schlüssel für die abgeschlossene (was auch sonst!) Hintertür gefunden werden.
Manege frei für den altbewährten Nervenkitzel ... Schließlich weiß man nie, was - und vor allem wieviel davon - sich im nächsten Raum befindet. Hat man einmal die ersten Wege fluchend und auf der Suche nach der altbekannten Schreibmaschine (wie immer die Speicherfunktion in den "Resident Evil"-Games) hinter sich gebracht, sich durch verlassene Apartment-Häuser gekämpft und schließlich eine ganze Straße voller Zombies in die Luft gejagt, geht es auf zu Szenario Nummer zwei, dessen Inhalt Sie schon selbst herausfinden müssen.
Als angenehme Begleiterscheinung des "residentevilns" in der Gruppe offenbart sich bei "Outbreak" die Möglichkeit, untereinander Gegenstände auszutauschen und im Notfall um Hilfe rufen zu können.
Permanentes Zombie-Stöhnen und -Schlurfen per Lautsprecher sowie die elendslangen, aber wenigstens mit pochendem Herzschlag unterlegten Ladezeiten sorgen beim Spieler recht bald für erhöhten Blutdruck. Die stimmigen Zwischensequenzen und - videos tragen dazu bei, daß man sich in Raccoon City schnell wieder zu Hause fühlt - ganz zu schweigen von Standardelementen wie den grünen, roten und blauen Pflänzchen, fehlenden Codes und Schlüsseln. Kann man zu Beginn nur zwischen den Schwierigkeitsstufen "Easy" und "Normal" wählen, so tauchen nach dem Durchspielen härtere Schwierigkeitsgrade auf. Was sich die Entwickler allerdings dabei gedacht haben, das für Mehrspieler-Online-Play geeignete Game (was die US-Version auch ist) hierzulande um ebendiese Option zu kastrieren, bleibt wohl ein ewiges Geheimnis.
Auch wenn das "Resident Evil"-Spinoff "Outbreak" im Gegensatz zum großen Zombie-Mutterschiff über keine richtige Storyline verfügt, sondern im wesentlichen nur aus einer Aneinanderreihung von Action-Sequenzen besteht (so wie der aktuelle Film "Resident Evil: Apocalypse", wie böse Zungen behaupten), werden Fans der Reihe mit Sicherheit ihren Spaß haben.
Resident Evil: Outbreak
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