Resident Evil 5
ØØØØ 1/2
(Capcom)
erhältlich für: Xbox 360, Playstation 3
"Angst, die du nie vergißt" lautet der Werbespruch des sehnlichst erwarteten Survival-Horror-Sequels. Wie hoch der Wahrheitsgehalt dieses Satzes ist und was das alles mit Afrika zu tun hat, berichtet Ihnen der EVOLVER-Spieleexperte. 15.04.2009
Capcom wurde 1979 von Tsujimoto Kenzo gegründet und zählt zu den renommiertesten Videospielentwicklern Japans. Bekannt wurde das Unternehmen durch Titel wie "Breath of Fire", "Street Fighter", "Mega Man" und nicht zuletzt "Resident Evil". Das 1996 von Mikami Shinji kreierte Spiel wurde über Nacht zum Riesenerfolg und machte das Survival-Horror-Genre tauglich für den Massenmarkt. In Anlehnung an die "RE"-Reihe entstanden weitere Serien wie "Devil May Cry", "Dino Crisis" oder "Onimusha", die allesamt aber weitaus Action-lastiger waren.
Der Erfolg von "RE" läßt sich wohl auf die Tatsache zurückführen, daß seine Stärke immer darin lag, dem Spieler Angst einzuflößen. Im ersten Teil der Serie wurden die Nerven so weit strapaziert, daß einem schon die Gänsehaut aufstieg, wenn man um die Ecke biegen mußte. Diese angsterfüllte Atmosphäre in Verbindung mit wohlplazierten Schockeffekten war der Grund für so manch fallengelassenen Controller. Der Bruch mit der Tradition des Schreckens fand erstmals in "Resident Evil 4" statt, das vom Survival-Horror zu einem Horror-Shooter mutiert war. Obwohl diese Entwicklung - die im Nachfolger fortgeführt wird - unter Fans sehr umstritten ist, konnte "RE 5" alleine in den ersten beiden Verkaufswochen weltweit rund 2,5 Millionen Einheiten absetzen.
Chris Redfield, der seit dem ersten Teil verschollene S.T.A.R.S.-Agent, wird im Auftrag der Bio-Terrorism Security Assessment Alliance (BSAA) ins fiktive afrikanische Land Kijuju geschickt, um dort den Waffenhändler Ricardo Irving zu fassen. Irving handelt mit den aus den Vorgängern bekannten Viren zur biologischen Kriegsführung. In Kijuju trifft Redfield auf die lateinamerikanische Agentin Sheva Alomar. Gemeinsam gehen die beiden daran, den Überbleibseln der Umbrella Corporation endgültig den Garaus zu machen. In Zwischensequenzen wird ein weiterer Handlungsstrang erzählt, der seinen Ursprung lange vor der Geschichte von "Resident Evil 5" hat. Chris Redfield sieht auf einem PDA nämlich das Bild einer Frau, die er als die totgeglaubte Jill Valentine - die Heldin des dritten Teils - erkennt. Er möchte daraufhin neben seinem Auftrag klären, ob sie noch am Leben ist.
Wem das nun alles zu kompliziert erscheint, der muß nicht gleich verzweifeln; die Hintergründe mit all ihren guten und bösen Protagonisten können jederzeit in einer Art Archiv nachgelesen werden. Diese Lektüre ist auch bitter nötig, wenn man in den Genuß der gesamten Storyline kommen will, da die Geschichte von "RE 5" ohne Grundwissen mehr oder minder rätselhaft bleibt. Immerhin stellt das Spiel den Abschluß einer Serie dar und will viele offene Fragen nun letztgültig beantworten.
Spieltechnisch hat sich eigentlich nichts geändert. Noch immer wird der Protagonist aus der Third-Person-Perspektive gesteuert; man muß sich weiterhin über eine zeitweise äußerst störrische Kameraführung ärgern; und nach 13 Jahren "Resident Evil" haben die Helden noch immer nicht gelernt, im Gehen zu schießen. Wie um Himmels willen hat Chris Redfield so lange überlebt, wenn er jedes Mal stehenbleiben muß, um einen Zombie abzuknallen?
Obwohl es sich bei diesen drei Punkten um Ärgernisse handelt, sind sie auch schon das einzige, was man an diesem ansonsten tadellos präsentierten Action-Shooter kritisieren kann. Neu ist jedoch der Koop-Modus, in dem man die gesamte Story online oder offline mit einem Freund durchspielen kann. Wer gerade keinen Mitspieler zur Hand hat, kann das gesamte Abenteuer natürlich auch alleine bestehen. In diesem Fall übernimmt die KI die Steuerung der reizenden Sheva, und das macht sie im großen und ganzen recht gut. Natürlich muß man auch da einige Abstriche machen: Professionelle Programmierer meinen, daß es derzeit nicht möglich sei, eine echte Künstliche Intelligenz einzubauen; vielmehr handle es sich immer um vorgefertigte Routinen, die einmal gut und einmal weniger gut sind.
Was die Kämpfe betrifft, so schlägt sich Sheva jedenfalls außerordentlich heldenhaft und steht auch nicht im Weg herum, wie man das aus anderen Spielen kennt. Der einzige Nachteil der KI ist ihre Verschwendungssucht. Drückt man der Mitstreiterin nämlich Heilkräuter und zuviel Munition in die Hand, so braucht sie beides binnen weniger Minuten auf - und setzt es noch dazu genau zum falschen Zeitpunkt ein. Das läßt sich aber dadurch verhindern, daß man der Dame einfach nichts gibt - oder nur das Notwendigste. Shevas größte Stärke offenbart sich, wenn es hart auf hart kommt. Erweist sich die angreifende Gegnerschar als zu mächtig und bringt Chris in Bedrängnis, so reicht ein kurzer Knopfdruck - und die Kampfgefährtin kommt auf dem sprichwörtlichen weißen Roß angeritten, um einen zu retten. Es versteht sich von selbst, daß dies natürlich auch umgekehrt funktioniert. Glücklicherweise handelt es sich beim weiblichen Sidekick um eine außerordentlich starke Frau, sodaß galante Rettungsaktionen nur selten nötig sind.
"Resident Evil 5" zählt zu den besseren Vertretern der Action-Shooter-Zunft. Der Titel kann sowohl graphisch als auch Sound-technisch auf ganzer Linie überzeugen, lediglich der Horror ist verschwunden. Auch die einst so geliebten Zombies mußten nun politisch (in-)korrekten "Infizierten" weichen. Es ist allerdings fraglich, ob es wirklich besser ist, kranke Menschen abzuschlachten als Geschöpfe der Finsternis. Überhaupt ist der Titel wohl eher in einer moralischen Grauzone anzusiedeln - weniger wegen der Gewaltszenen, sondern vielmehr aufgrund des gesamten Szenarios. Böse Zungen könnten sogar behaupten, daß der eingangs erwähnte Werbespruch "Angst, die du nie vergißt" aus rassistischen Ressentiments heraus geboren ist. Es mutet schon etwas komisch an, daß sämtliche Bösewichter und Irre - von denen es im Spiel einige gibt - schwarz, aber beide Helden weiß sind. Doch man darf wohl annehmen, daß die alles andere als fremdenfeindlich eingestellten Japaner bei der Entwicklung des Spiels nur das Beste wollten ... (Man darf auch annehmen, daß bei einem Shooter, der in Schwarzafrika spielt, die meisten Gegner schwarz sein werden. Logik siegt. Anm. d. Red.)
Wie dem auch sein mag: "RE 5" ist auf jeden Fall einen Kauf wert - auch wenn ältere Fans der Serie den guten, alten Horrorzeiten garantiert ein wenig nachtrauern werden.
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ØØØØ 1/2
(Capcom)
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