Games_Game-Tips Spezial: EA als Revolutionär

Lauf, Zombie, lauf!

Wenn sich nach "Traceuren" Untote und Außerirdische auf den Bildschirmen herumtreiben, dann bedeutet das, daß Electronic Arts auf neuen Pfaden wandelt und ein Genre nach dem anderen auf den Kopf stellt. Nach Jahren der Belanglosigkeit beweist der Spielekonzern wieder, daß er nicht umsonst einer der weltweit größten Namen im Bereich digitaler Unterhaltung ist.    23.12.2008

Dragan Andjelkovic

Left 4 Dead

ØØØØØ

Leserbewertung: (bewerten)

(Valve/EA)

 

erhältlich für: Xbox 360, PC

 

Der kahlköpfige Mann mit dem Ventil im Kopf verhielt sich seit einiger Zeit merkwürdig ruhig. Schon dieser Umstand wies darauf hin, daß die Entwickler der Software-Firma Valve wieder an einem echten Kracher werkten. Das Warten hat sich gelohnt: Die Erfinder der "Half-Life"-Engine demonstrieren mit ihrem neuen Horror-Shooter, daß die in die Jahre gekommene Physik- und Graphik-Engine noch lange nicht zum alten Eisen gehört.

Die Story von "Left 4 Dead" ist denkbar einfach gestrickt und erinnert an die guten alten Horrorstreifen der Achtziger: wenig Handlung, dafür aber Action und Adrenalin en masse. Die Welt wird von Zombies überrannt, und der Spieler schlüpft in die Rolle eines von insgesamt vier Überlebenden. Ziel ist es, in insgesamt vier Kapiteln zu überleben, um schlußendlich aus einer Stadt voller Zombies gerettet zu werden. Da gibt es keine Wendungen, keine Überraschungen, kein unnötiges Drama, keine Geheimnisse und schon gar keine Erklärungen, wie und warum es überhaupt so weit kommen konnte. Die Devise lautet einfach, alles über den Haufen zu schießen, was sich schneller bewegt als Ben Johnson auf Speed. Die Zombies sind hier nämlich keine George-Romero-Schlurfer, sondern hetzen dem Frischfleisch mit atemberaubendem Tempo nach. Dazu kommt der neuartige AI-Director, der - je nachdem, wie sich die Spieler schlagen - den Schwierigkeitsgrad, die Gegneranzahl und die Häufigkeit von zu findenden Waffen und Medkits anpaßt. Der Titel folgt einem ganz einfachen Rezept, das seit der Erfindung der männlichen Pubertät perfekt funktioniert: Setze dem Spieler einen Haufen grauslicher Feinde vor vor, drück ihm ein paar Waffen in die Hand, schick ihn durch die Hölle und baue einen grandiosen Mehrspielerteil ein - fertig ist die spielerische Delikatesse.

"Left 4 Dead" macht gerade im Online-Modus derart viel Spaß, daß sich sogar die EVOLVER-Redaktion dazu berufen fühlte, den Titel zu kaufen. Um es mit den Worten eines werten Kollegen zu sagen: "Es gibt Zombies, es gibt Waffen, und es ist von Valve - kaufen! Nuff said!"

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Dead Space

ØØØØØ

Leserbewertung: (bewerten)

(EA)

 

erhältlich für: Xbox 360, Playstation 3, PC

 

Wenn man EA hört, denkt man sofort an Sport und kleine Männchen, also entweder an Fußball, Football oder die Sims; schließlich waren das ja auch die Dinge, mit denen sich der Spieleriese einen Namen machte. Daß Electronic Arts auch in Sachen Graphik einiges zu bieten hat, wissen wir spätestens seit dem Ego-Shooter "Army of Two"; punkto Steuerung kann das Unternehmen seit "Command & Conquer" überzeugen. Bisher haperte es nur am Zusammenspiel dieser beiden Elemente - und zusätzlich an einer überzeugenden Atmosphäre. Das dürfte auch den Verantwortlichen aufgefallen sein, also wagte man den markttechnisch wohl notwendigen Schritt Richtung Portfolio-Erweiterung und versuchte sich am beliebten Genre des Survival-Horrors.

Das Ergebnis dieser Bemühungen heißt "Dead Space" und ist ein Titel, der es hinsichtlich Atmosphäre locker mit Titeln wie "Silent Hill" und "Resident Evil" aufnehmen kann und die Konkurrenz zeitweise sogar übertrifft. In "Dead Space" übernimmt man die Rolle des Ingenieurs Isaac Clarke, der das gestrandete Raumschiff USG Ishimura wieder instandsetzen soll. Dummerweise ist jedoch die Mannschaft des riesigen Weltraumkreuzers einem außerirdischen Virus zum Opfer gefallen, das die gesamte Besatzung in blutrünstige Kreaturen verwandelt.

Die Hintergrund-Story mutet an wie eine Mischung aus "Alien" und "Event Horizon", was dem Titel durchaus gut bekommt. Bemerkenswert ist die geniale Atmosphäre, die das Spiel mit Hilfe einer außergewöhnlichen Graphik und wirklich beunruhigender Sound-Effekte hervorbringt. Dazu kommen gut designte Waffen und eine vollkommen neuartige Menüführung, die mitunter stark an die legendäre Szene aus "Minority Report" erinnert, in der Tom Cruise Daten mit Hilfe eines Hologramms manipuliert. So ähnlich läuft es auch in "Dead Space" ab: Das Spiel wird nicht pausiert, und der Protagonist kann sogar durch die in den Raum projizierte Menüstruktur durchgehen. "DS" setzt eindeutig neue Maßstäbe im Survival-Horror-Genre und hat nicht umsonst den "Game Critics Award" der diesjährigen E3 kassiert. Verdunkeln Sie also Ihr Spielzimmer und stellen Sie ein Fläschchen mit Beruhigungspillen bereit. Sie werden es brauchen ...

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