Dragon Quest VIII: Die Reise des verwunschenen Königs
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(SquareEnix/KochMedia)
erhältlich für: PS2
Diese Perle aus dem Fernen Osten zeigt, daß Rollenspiele nicht immer komplexer werden müssen, um auch gut zu sein. Manchmal will man sich halt einfach nur entspannen. 08.05.2006
Es war einmal eine Zeit, in der es keine TV-Geräte gab und die Menschen vor Sendungen wie zum Beispiel "Dancing Stars" verschont blieben. In diesen längst vergangenen Tagen war der Hofnarr für die Unterhaltung der herrschenden Klasse verantwortlich und hatte zeitweise auch die Position eines Beraters inne. Doch nicht alle dieser Zunft angehörigen Menschen waren dem Herrscher auch gut gesinnt.
Diese Erfahrung macht auch König Trode: Sein ganz und gar nicht lustiger Hofnarr entpuppt sich eines Tages als mächtiger Zauberer und verwandelt den noblen König in einen grünen Gnom und dessen schöne Tochter in ein Pferd. Und zu guter Letzt überzieht er auch noch den gesamten Regierungssitz mit stacheligen Pflanzen. Ein einfacher Wachmann überlebt als einziger die schrecklichen Ereignisse und ist somit automatisch der Held des Spiels.
Zusammen mit dem völlig verwirrten König und seiner equinen Tochter begibt er sich auf die lange und abenteuerliche Reise, um dem düsteren Dhoulmagus sein närrisches Handwerk zu legen. Im Laufe des mehr als 40stündigen Abenteuers trifft der junge Protagonist recht schnell auf Jessica, Yangus und Angelo, die mit dem bösen Magier auch noch ein Hühnchen zu rupfen haben und sich seiner Sache gleich anschließen.
"Dragon Quest VIII" ist absolut linear aufgebaut und führt direkt von einem Handlungsstrang zum nächsten, sodaß man selbst nach einer längeren Pause jederzeit wieder ins Spiel findet. In den verschiedenen Städten lernt man neue Charaktere kennen, stockt die Ausrüstung auf und holt Informationen über den Verbleib des Bösewichts ein. In der Regel wird man dann von den Bewohnern vor die nächste große Aufgabe gestellt, an deren Ende meist ein großer Dungeon mit einem noch größeren Boß steht. Um dorthin zu gelangen, ist jedoch oft erst eine Reise über die - farblich sehr intensiv gestaltete - Oberwelt vonnöten, die alle paar Meter von Zufallskämpfen unterbrochen wird.
Auch das Kampfsystem dieser in Japan sehr beliebten Rollenspielserie ist klassisch. Puristen werden ihre helle Freude daran haben, da es in "DQ VIII" nicht um komplexe Angriffsmanöver oder kollektive Superangriffe geht, sondern einzig und allein darum, den unzähligen Monstern kräftig in den Hintern zu treten und sie auf ihren Platz zu verweisen. Die spielerischen Gestaltungsmöglichkeiten sind ziemlich begrenzt und gerade deswegen auch sehr gut überschaubar. Angreifen, Fähigkeit einsetzen, Item benutzen und Konzentration lauten die vier Befehle, die den Spieler durch alle zufallsgenerierten Kämpfe bringen - und das, ohne daß die Kämpfe jemals eintönig werden.
Wer jetzt aber glaubt, daß "DQ VIII" deshalb nur für Kinder geeignet sei, der wird sich spätestens beim allerersten Boßkampf schwer verkühlen. Das Spiel ist nämlich um einiges schwerer ausgefallen als die meisten anderen Genrevertreter. Obwohl das einfache Kampfsystem zu simplem Knöpfchendrücken verführt, reicht gerade diese Strategie keineswegs aus, vor allem bei den knackigen Boßgegnern. Die Spezialangriffe der maximal vier Personen umfassenden Party müssen sehr gezielt eingesetzt werden, wenn man den Dungeon auch lebend wieder verlassen will. Um sich also dem ersten größeren Gegner stellen zu können, ist es - vor allem am Anfang - notwendig, sogenanntes "Grinding" ("Auflevel-Kämpfe") zu betreiben. Wer diese eintönige Beschäftigung noch nie ausstehen konnte, der wird mit "Dragon Quest VIII" keine Freude haben; alte Hasen haben aber sicher einen Heidenspaß daran, da dank des Fähigkeiten- und Magiesystems jede neue Erfahrungsstufe auch völlig neue Skills und Zaubersprüche mit sich bringt.
"Die Reise des verwunschenen Königs" präsentiert sich in knallbunter Cel-Shading-Graphik und kann vor allem durch Akira Toriyamas ("Dragonball") Charakter-Design begeistern: Sowohl die Helden als auch die Monster sind hervorragend ausgearbeitet und entlocken dem Spieler mit ihren schrulligen Eigenarten garantiert den einen oder anderen Lacher.
Positiv ist auch die englisch belassene Sprachausgabe, die mit ihren verschiedenen Dialekten die ohnehin schon liebenswerten Charaktere hervorragend ergänzt. Abgerundet wird das Ganze durch von Koichi Sugiyama komponierte und vom Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra eingespielte Melodien. Wer "Breath of Fire" und Konsorten sein eigen nennt, sollte bei diesem Titel auf jeden Fall zugreifen.
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(SquareEnix/KochMedia)
erhältlich für: PS2
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