Video_Stephen Kings Haus der Verdammnis
Ghosts - Nachricht von Steve
Wenn der größte Grusel-Bestsellerautor aller Zeiten sich wieder einmal ans Spukhaus-Genre wagt (wenn auch nur fürs Fernsehen), kann das kaum schlecht ausgehen.
09.09.2002
Die gute Nachricht: Stephen King hat sich von seinem Unfall erholt und schreibt wieder! Die schlechte Nachricht: Die Werke, die er in letzter Zeit produziert, riechen unangenehm nach Selbstplagiat. Und jetzt kommt er auch noch mit einem Original-Spukhausdrehbuch fürs Fernsehen daher! Wer von den meisten bisherigen King-Verfilmungen und Miniserien enttäuscht war, kann aber bei "Rose Red" beruhigt zugreifen. Das vier Stunden lange TV-Ereignis, das jetzt als überlanger Film auf zwei DVDs erschien, ist solide Arbeit und schafft es sogar, echte Gruselstimmung zu erzeugen.
Dabei unterscheidet sich die Handlung nur unwesentlich von der anderer Genrevertreter: Ehrgeizige Parapsychologie-Professorin will ein seit langem leerstehendes "böses" Haus erforschen, indem sie mit einem Team übersinnlich Begabter und dem Erben der ursprünglichen Besitzerin ein Wochenende dort verbringt. Das Unheimliche erwacht und erweist sich als mörderisch, Türen und Fenster lassen sich nicht mehr öffnen - und wie immer in solchen Fällen schaffen es die PSI-Forscher, sich dauernd voneinander trennen zu lassen.
Trotz all dieser Klischees und der fernsehtypisch recht unblutigen Horrorszenen können die gut gezeichneten und gespielten Figuren, der gelungene Soundtrack und die stringente Inszenierung überzeugen. Wer sich die DVD kauft oder ausleiht, hat zudem Gelegenheit, zwei ganz interessante Dokumentationen zu sehen und spart sich die blöde Werbung. Allein das lohnt sich bereits.
Peter Hiess
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