Slogan
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Cult Epics (F 1968/1969)
DVD Region 1
ca. 90 Min. + Zusatzmaterial., franz. OF mit einblendbaren UT
Features: Kino-Trailer u. a.
Regie: Pierre Grimblat
Darsteller: Serge Gainsbourg, Jane Birkin, Andréa Parisy u. a.
Als die beiden Turteltäubchen seinerzeit die Worte "Je t´aime (moi non plus)" in die Mikrophone hauchten, landeten sie nicht nur schnurstracks auf diversen Titelseiten, sondern verdrehten halb Frankreich den Kopf: Serge Gainsbourg und Jane Birkin. In diesem Film lernten sie einander kennen. 19.05.2008
Mit ihren 61 Jahren ist Jane Birkin immer noch verdammt schön - natürlich nicht so flachbrüstig-lolitahaft wie in den Swinging Sixties, aber diese Ära ist sowieso vorbei. Und sie ging nicht erst mit dem Tod ihres Ex-Partners Serge Gainsbourg im Jahre 1991 zu Ende. Wie das Traumpaar zusammenkam, läßt sich nun mit der von Cult Epics wiederveröffentlichten Filmromanze "Slogan" nachvollziehen. Daß es zwischen den beiden Hauptdarstellern richtig gefunkt hat und Serge dem Lächeln von Jane (ach ja, diese kokette Zahnlücke!) erlegen ist, sieht man besonders in den Naheinstellungen, die Regisseur Pierre Grimblat ("Kommissar Navarro") 1968/69 konsequent als Stilmittel wählte, sehr deutlich.
Jane Birkin, die in Antonionis "Blow Up" als "The Blonde" die Teenagersehnsucht nach dem Model-Beruf sehr freizügig interpretierte, avancierte dadurch zum Sexsymbol und optischen Kontrapunkt von Brigitte Bardot. Gut zwei Jahre später - als sie zarte 21 war - verpflichtete Grimblat sie für die Rolle der Evelyne Nicholson. Während die im abgefilmten Venedig auf den Werbefilmer Serge Fabérge traf, kam es "in echt" zur Initialzündung zwischen Birkin und Gainsbourg. Der Altersunterschied von knapp 18 Jahren wird auch im Film thematisiert: Serges Alter ego ist 40, erfolgreich und im heimatlichen Paris von Ehe und Familienleben angeödet. Venedig, wo er einen hochdotierten Preis für einen After-Shave-Spot entgegen nimmt, wird für das ungleiche Paar zur Liebeslagune. Bezaubernd, flirrend ist diese Phase, doch sie geht rasch vorbei: Bis über beide Ohren verknallt, folgt Evelyne ihrem Lover nach Frankreich - und dort entfernt man sich zusehends voneinander. Das liegt natürlich auch daran, daß Serge gar nicht dran denkt, den sicheren Ehehafen zu verlassen. Vom Doppelleben angeödet, wird Evelyne zur hinreißenden Zicke, während Serge zum kalten Zyniker zurückmutiert.
Daß dieser Film kein Meisterwerk ist, macht überhaupt nichts. Er transportiert den Geist eines Jahrzehnts trotzdem auf die charmanteste Art und Weise.
Für die Dialoge zeichnete übrigens Melvin van Peebles ("Sweet Sweetback´s Baadasssss Song") mitverantwortlich, doch die turtelnden Sätze spielen eine vergleichsweise kleine Rolle und gleiten oft ins belanglose Gezirpe ab. Viel wichtiger - und gelungener - sind die opulenten Sixties-Bilder. Vor allem, wenn Serge den Lebemann und Jetsetter heraushängen läßt (was der schon damals alte Angeber besonders in Venedig reichlich tut), ist das mindestens so stilvoll und stilecht wie das Setting eines frühen Bond. Und mit einem zusätzlichen Schuß Liebe versehen, versteht sich ...
Ein Wort noch zur Musik: Serge Gainsbourgs Soundtrack ist ein atmosphärisch dichter, poppiger Mix aus Beat und Chanson, der trotz des offen hörbaren Sixties-Bezugs zeitlos wirkt - sogar im Vergleich zur Version der Kills, die auf dem Sampler "Monsieur Gainsbourg Revisited" das Titelstück "I Call It Art (La Chanson de Slogan)" covern. Und irgendwie meint man die knapp 90 Minuten, die "Slogan" dauert, immer wieder "Je t´aime (moi non plus)" zu hören. Den Song gab es damals aber "nur" in einer mit Brigitte Bardot eingespielten Version. Direkt nach dem Dreh ging Gainsbourg mit Jane Birkin ins Studio - und nahm die wesentlich schärfere Variante auf. Diese Story ist hinlänglich bekannt ...
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