Thank You for Smoking
(USA 2005/Region 2/20th Century Fox)
Nicht nur im richtigen Leben wird Jagd auf harmlose Nikotin-Junkies gemacht, auch in dieser scharfzüngigen Satire geht es selbsternannten Marlboro-Männern an den Kragen; allen voran dem Lobbyisten Nick Naylor (Aaron Eckhart). Der arbeitet nicht nur als wortgewandter PR-Guru für den Konzern "Big Tobacco", sondern setzt sich auch für die Rechte der diskriminierten Glimmstengelsüchtigen ein. Zu diesem Zweck reitet Naylor ordentlich auf der entmündigenden Argumentation diverser Beamten und Ökonazis herum und brilliert stets durch sein rhetorisches Talent - ob die Gegenseite nun in Talkshows mit "Cancer Boy" aufwartet oder man wieder einmal verschärfte Warnhinweise auf Zigarettenschachteln in Form von Totenköpfen oder gar medizinischen Abbildungen einführen will.
Naylor liebt seinen Beruf und hat auch kein Problem, wenn es darum geht, seine Ansichten an den eigenen Sohn weiterzugeben oder mit Hollywood-Produzenten in Sachen Product-Placement zu verhandeln, wenn er sich nicht gerade als Mitglied der "Merchants Of Death"-Squad - gemeinsam mit den Pressesprechern der Alkohol- und Schußwaffenindustrie - zum Lunch verabredet. Die Frage ist nur: Kann er seinen Beruf auch noch vertreten, wenn Naylor jun. einmal zur ersten Zigarette greift?
Die Antwort darauf serviert Regisseur/Drehbuchautor Jason Reitman in seinem auf dem Christopher-Buckley-Roman basierenden Streifen mit viel schwarzem Humor und gut plazierten Seitenhieben. Er schafft es sogar, ohne den üblichen Gutmenschenschluß auszukommen. Den gibt es dafür (nebst Regiekommentar und zwei Featurettes) als eine der Deleted Scenes zu sehen. Ach ja - geraucht wird im Film übrigens selten.
Kommentare_