Haben lebende Tote wirklich etwas in Kuba verloren? Brauchte Spider-Man tatsächlich einen Reboot? Und was macht Guy Pearce eigentlich im Weltall? Lauter Fragen, die man sich am besten daheim vor dem Fernseher stellt.
12.11.2012
Vergessen Sie John McClane! Für Bruce Willis´ einstigen Vorzeigecharakter ist es spätestens seit Teil vier Zeit, endlich langsam zu sterben. Dank der vorliegenden Luc-Besson-Produktion dürfen Freunde geradliniger B-Movie-Action mit hohem One-liner-Anteil jetzt dennoch aufatmen. Wenn Guy Pierce es als wortkarger Supercop in bester "Klapperschlange"-Manier mit den Insassen eines Hi-Tech-Häfens in outer space aufnimmt, um die Tochter des Präsidenten zu retten, gilt es, sich entspannt zurückzulehnen und eineinhalb Stunden zu amüsieren. On-screen-Zigaretten inklusive.
Erinnern Sie sich noch an Sam Raimis "Spider-Man"-Trilogie? Natürlich erinnern Sie sich noch, schließlich ist es gerade einmal fünf Jahre her, daß Tobey Maguire zum letzten Mal die Fäden in der Hand hielt. Da aus den Plänen für einen vierten Teil jedoch nichts wurde, entschlossen sich die Verantwortlichen von Sony Pictures und Marvel Studios kurzerhand zu einem Reboot. Anstatt uns Peter Parker wieder als orientierungslosen Twen zu präsentieren, hielten sich Autor James Vanderbilt und Regisseur Marc Webb für "The Amazing Spider-Man" an die Comic-Vorlage und siedelten den Netzschwinger im High-School-Alter an. Das Ergebnis ihrer Bemühungen pendelt irgendwo zwischen Déjà-vu-Erlebnis und leichtfüßiger Unterhaltung ohne den Raimischen Schneid. Nach dem Lizard soll im Sequel 2014 übrigens Electro als Bösewicht herhalten. Wir sind gespannt.
Stellen Sie sich vor, die Welt geht unter - und Ihre einzige Überlebenschance besteht darin, sich in Michael Biehns Keller zu verstecken. Der ausrangierte 80er-Jahre-Star gibt Hausmeister Mickey und liefert in Xavier Gens´ Endzeit-Kammerspiel eine seiner besten Darbietungen seit langem.
Juan of the Dead
ØØ
(Spanien/Kuba 2011/Region 2/Ascot Elite)
Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist, kommen die Toten auf die Erde zurück. Dank des Zombie-Booms der jüngeren Vergangenheit hat es die untoten Herrschaften mittlerweile sogar bis nach Kuba verschlagen. Was sich dort allerdings abspielt, sind knapp zehn vielversprechende Minuten - die sich leider schneller, als man "Kopfschuß!" rufen kann, in belanglosen Klamauk verwandeln. Gönnen Sie sich lieber die zweite Staffel von The Walking Dead und warten Sie mit uns auf Brad Pitts Big-Budget-Zombie-Vehikel "World War Z". Ob das wohl was wird?
Piranha 2
Ø
(USA 2012/Region 2/Sunfilm)
War Alexandre Ajas Remake des Joe-Dante-Klassikers schon eine halbseidene Angelegenheit, so ist John Gulagers Sequel eine regelrechte Beleidigung. Nicht einmal hartgesottene Genrefans sollten sich dieses fischige Debakel mit armseligem Gastauftritt von David Hasselhoff antun - und es lieber dorthin schicken, wo auch die Goldfische irgendwann landen.
Es knallt, es kracht - und es wird esoterisch. Zücken Sie die Fernbedienungen und lehnen Sie sich für unsere Heimkinoempfehlungen gemütlich im Fernsehsessel zurück.
Der große, böse Wolf kommt neuerdings aus Israel, Roy Battys Low-Budget-Nachfolgerin dafür aus Großbritannien. Dazwischen tummeln sich die Anarcho-Trickfilmfiguren Ren und Stimpy, US-Sexualforscher sowie jede Menge Genrekost.
Lernen Sie, wie man am besten durch Drogen reich wird. Sehen Sie zu, wenn Orson Welles mit Charlton Heston Schlitten fährt. Oder reisen Sie mit den Mystic Knights of the Oingo Boingo per Anhalter durch die Heimkino-Galaxis.
"Well, do ya, punk?" Eine amerikanische Doku widmet sich dem Verfasser dieser Zeilen. Wem das nicht gefällt, der darf mit Quentin Dupieux Hundefänger spielen oder den Fernsehabend mit Dr. Lecter verbringen. Wohl bekomm´s!
Mel Gibson ist auf der Flucht, Sly Stallone auf der Jagd - während Michael Shannon und Chloë Sevigny den Finger stets am Abzug haben und Kevin Spacey im Weißen Haus nicht nur die Puppen tanzen läßt.
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