Catwoman
ØØ
USA 2004
104 Min.
Regie: Pitof
Darsteller: Halle Berry, Benjamin Bratt, Sharon Stone u. a.
Knapp einen Monat nach dem Start von "Spider-Man 2" legt Hollywood die nächste Comic-Verfilmung nach. Allerdings stinkt das Katzenfräulein im Vergleich gehörig ab. 17.08.2004
Immer wieder das gleiche Elend mit Comic-Verfilmungen: In den seltensten Fällen ist das Ergebnis zufriedenstellend; meist enden die Versuche, aus den gezeichneten Vorlagen ein abendfüllendes Machwerk zu drehen, in einem mittelprächtigem Action-Heldenepos, das weder Fans noch andere Kinobesucher wirklich faszinieren kann.
Zu den wenigen wirklich gelungenen Vertretern dieser trotzdem immer größer werdenden Sparte kann man neben den "Spider-Man"- und "X-Men"-Streifen auch den zweiten "Batman"-Film zählen. Darin lieferte der Wirrkopf Tim Burton bereits 1992 neben einem gebeutelten Batman-Charakter - dargestellt von Michael Keaton - sowie dem bösartigen Danny-DeVito-Pinguin auch die zwielichtige Michelle Pfeiffer als Selina Kyle aka Catwoman (siehe obiges Bild). Und die paßte in die Rolle wie die Faust aufs Auge. Sie zeigte sich als düstere, undurchsichtige und höchst knackige Katzenfrau im engen Lack-und-Leder-Fummel, die zwischen den Fronten steht und gänzlich ohne Gewissensbisse ihrem eigenem Ding nachgeht.
Damit lag die Latte recht hoch für einen eigenen "Catwoman"-Film, der gerüchteweise schon jahrelang im Planungsstadium auf irgendwelchen Hollywood-Schreibtischen seiner Verwirklichung harrte. Nach dem großen Erfolg in "Batman Returns" war Frau Pfeiffer wieder als Hauptakteurin vorgesehen. Die entschied sich dann aber nach einer ersten Zusage doch dagegen; als dann auch Ashley Judd nicht die Peitsche schwingen wollte, ging die Hauptrolle an Oscar-Heulsuse Halle Berry.
Also nix mehr mit Selina Kyle. Die neue Inkarnation des Katzenfräuleins heißt Patience Phillips. Als verkappte Künstlerin arbeitet sie in der Werbeabteilung eines Kosmetikkonzerns und hat unter ihrem gemeinen Chef George Hedare (Lambert Wilson) und dessen Hausdrachen Laurel (Sharon Stone) zu leiden. Als sie eines Tages zur falschen Zeit am falschen Ort ist, wird sie kurzerhand von Hedares Lakaien getötet und - wir kennen den Teil der Geschichte schon - von einer Katze wieder ins Reich der Lebenden zurückgeholt. Von da an entwickelt sie katzenartige Fertigkeiten und nützt diese dann abwechselnd zum Wohl der Menschheit, um ihren Tod zu rächen - oder auch, um mit ein wenig Diebesgut ihr Lederkostüm aufzufetten. Und die obligatorische Kitsch-Liebesgeschichte ist natürlich auch dabei.
Womit wir schon beim größten Problem von "Catwoman" wären: Die Story ist recht langweilig und eigentlich ziemlich blöd. Sie dreht sich während des Großteils des Films nur um die persönlichen Probleme der Patience Phillips, die so schüchtern ist, daß sie es zu gar nix bringt - und wie sich dann als Catwoman gegen alle auflehnt, die sie zuvor unterdrückt haben. Was merklich fehlt, ist der erst ganz am Ende auftauchende Antagonist. Ein Superheld funktioniert einfach nicht ohne ebenbürtigen Gegenpart, das wissen wir spätestens seit "Unbreakable".
Doch die Story war sowieso nicht das Zugpferd in der Marketing-Kampagne; Halle Berry im superknappen Outfit soll offensichtlich das pubertierende Publikum in die Säle locken. Was aber leider auch nicht so recht funktioniert. Wer nur wegen Berry das nächste Kino aufsuchen will, sollte sich das lieber noch einmal überlegen - es gibt bessere Filme mit dem Ex-Bond-Girl, wo die Gute auch mehr Haut zeigt. Und: Nicht nur, daß ihr Kostüm dämlich ausschaut, sie geht auch überhaupt nicht in der Rolle auf. Es wirkt fast lächerlich, wenn sie sich Spiderman-artig die Wände entlanghangelt und dann einen langweiligen Zweikampf mit Capoeira-Einlagen durchsteht, um zwischendurch immer wieder in die Kamera zu zischen, fauchen und miauen.
Aber was hätte man von einem Regisseur, der sich selbst Pitof nennt, auch anders erwarten sollen? Nach Tarsem ("The Cell") und McG ("Charlie´s Angels") ist das halt noch einer, der diese erbärmliche Hollywood-Modeerscheinung der Künstlernamen mitmacht. Peinlich, so was - aber lassen wir das. Genau wie seine Pseudonymkollegen filmt Jean-Christophe Comar (ha!) im typischen MTV-Stil, schneidet in Action-Sequenzen so oft wie möglich und verwendet lange Kamerafahrten, die er mit Zeitlupe und -raffer kombiniert. Auch bei genauerem Hinschauen ist da nichts dabei, was wir nicht schon irgendwo gesehen hätten - und das zumeist besser.
Somit bleibt unterm Strich wenig, wofür es sich lohnen würde, 7 Euro und eineinhalb Stunden Zeit aufzuwenden. Der Film ist inhaltlich und optisch ein kitschiges Flickwerk aus zusammengestohlenen Ideen, das man sich ohne weiteres sparen kann.
Catwoman
ØØ
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