Print_Bill Fitzhugh - McJesus

Geldgeilheit und Nächstenliebe

Was passiert, wenn ein Werbefachmann in die Rolle eines Priesters schlüpfen muß, erfahren Sie im neuen Roman des "Kammerjäger"-Autors. Heiliger Mammon im Himmel!    09.12.2002

Nach dreijähriger Wartezeit liegt mit "McJesus" nun endlich ein weiterer Roman aus der Textverarbeitung Bill Fitzhughs vor, dessen Debüt "Der Kammerjäger" mit Recht zu den witzigsten Büchern der letzten Jahre zählt.

Zum Inhalt des Neuling: Bei Werbefachmann Dan Steele klopft nach jahrelanger Abwesenheit dessen eineiiger Zwillingsbruder Michael, ein katholischer Priester, wieder an die Tür. Dummerweise steckt Dan gerade mordsmäßig in der Bredouille, hat er doch eine fremde PR-Idee geklaut und als seine eigene ausgegeben. Hinzu kommen zahlreiche finanzielle Probleme. Als ihn der kranke Michael auch noch um Geld für einen Arztbesuch bittet, begeht er einen Versicherungsbetrug. Wozu hat man schließlich einen gut versicherten Zwilling? Doch Michael segnet kurzerhand das Zeitliche, und Dan muß entweder seine Identität übernehmen oder die enorme Krankenhausrechnung begleichen.

Fitzhughs dritter Roman (der zweite wurde bis dato nicht übersetzt) steht dem Erstling in nichts nach. Obwohl diesmal nicht - wie im "Kammerjäger" - jede Seite das Zwerchfell zum Schmerzen bringt, gelingt es dem Autor erneut, mit der liebenswerten Verwechslungs-Story rund um Geldgeilheit und Nächstenliebe zu begeistern. Und geschickt gezielte Seitenhiebe auf Katholikenmafia und Konsumgesellschaft sind hier auch keine Seltenheit. Unbedingt lesen, die Damen und Herren!

Jürgen Fichtinger