Sole - soleMANIA
ØØØ 1/2
Eigenvertrieb
(Ö/2004)
Wie oft bekommt man einen Song zu hören, der sofort für Gänsehaut-Feeling sorgt? Selten, sogar bei Bands mit Plattenvertrag. Doch ausgerechnet die Österreicher Sole haben solche Songs auf Lager. Einer davon heißt "Picture" und ist gekonnt als Opener auf ihrem Demo "soleMANIA" platziert. Die Nummer klingt, als hätte HIM seine wahre Bestimmung gefunden und könne nun mit geschlossenen Augen auf dem schmalen Grat zwischen Gothic und Pop wandern.
Sole machen außerdem Musik, für die The Rasmus Pate gestanden haben könnten, die sich aber auch an Bryan Adams in seinen guten Tagen orientiert. Auch wenn andere Kritiker Alphaville und Erasure heraushören wollen, klingt das niederösterreichische Quartett erstaunlich eigenständig. Die Herrschaften schaffen es, gleichzeitig die Alternative-/Indie-Szene anzusprechen und Charts-tauglich zu sein, mit Liedern, die schnörkellos in die Gehörgänge gleiten und dort ihre wunderbaren Melodien ausbreiten - Songs über die Liebe und das Leben. Gleichzeitig zeigen sie auf dem Demo ihre vielen Gesichter. Bei "From Dusk Till Dawn" ist es eher ein düster-rockendes, dann wird es mit "Nexus" freundlicher, und auf "No Pic" zeigen sich die vier verspielt, wenn sie den genial vertrackten Refrain anstimmen.
Die wunderbare musikalische Einladung "Closer" gegen Ende des Demos sollte eigentlich jeder wahrnehmen, der gut gemachtem Rock mit einer gesunden Portion Pop nicht abgeneigt ist.
(MK)
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