Die Killermeute
ØØØ 1/2
(Napoli Spara)
Koch Media (I 1977)
DVD Region 2
ca. 85 Min., dt. Fassung (DD 2.0; 1:85:1)
Features: vierseitiges Booklet
Regie: Mario Caiano
Darsteller: Leonard Mann, Henry Silva, Jeff Blynn u. a.
Endlich ein waschechter "polizieschi" auf DVD: Statt Resozialisierung gibt´s blaue Bohnen im Neapel der Siebziger. 13.07.2004
Das waren halt noch Zeiten, als die Polizei den unbescholtenen Bürger in Ruhe ließ und statt dessen waschechten Verbrechern an die Gurgel rückte! Fernab von Winkeladvokaten, Verfahrensfehlern oder Gesetzeslücken gab es nur das heiße Blei der Kanonen und den Schlagstock für den verseuchten Genpool; mit Pädophilen wurde im Häfen kurzer Prozeß gemacht. Diese Philosophie ist in den Vertretern des "polizieschi"-Genres zu finden - italienischen Polizei-Thrillern aus den Siebzigern, die seinerzeit recht populär waren.
Angesiedelt im teils von Mafia-Machtmännern regierten Neapel erzählt "Die Killermeute" vom Kampf des neapolitanischen Kommissars Beady (Leonard Mann), der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, den eiskalten Mafioso Santorro (Henry Silva) zur Strecke zu bringen. Nebenbei will er das junge Straßenkind Gennario zurück auf den rechten Pfad führen. Daß sich beide Handlungsstränge irgendwann kreuzen müssen, liegt auf der Hand.
"Napoli Spara" oder "Weapons of Death" - so der englische Verleihtitel - hält sich keine Sekunde mit unnötigem Geplänkel auf; stattdessen heißt es: "Volle Kraft voraus". Ein Ereignis jagt das nächste, rücksichtslose Verbrecher sind dabei stets präsent, und unschuldige Opfer stehen an der Tagesordnung. Vertreter der italienischen "Familie" werden dabei, fernab von Hollywood-Pathos, keineswegs glorifiziert, sondern als das, was sie sind - simple Ganoven - dargestellt.
Das Drehbuch stammt im übrigen von Gianfranco Clerici, der sich auch Deodattos wunderbaren "Cannibal Holocaust" ausdachte. Photographiert wurde von Pier Luigi Santi, der auch - für Klaus Kinski - den großartigen "Paganini" ins rechte Licht rücken durfte, und die stimmungsvollen Beats zu diesem rasanten Straßenfeger lieferte Francesco De Masi. Regisseur Caiano zeichnete im übrigen auch für den Italowestern "Shanghai Joe", den Nazi-Exploitation-Vertreter "Nazi Love Camp 27", einen Maciste-Streifen usw. usf. verantwortlich. Über den Darsteller von Captain Beadys Nemesis, Henry Silva, braucht hoffentlich nichts mehr gesagt zu werden; Leonard Mann erinnert ein klein wenig an Gulianno Gemma, reicht aber von seiner Leinwandpräsenz her natürlich nicht an Maurizio Merli & Co. heran.
Wer Einblick in dieses Genre bekommen möchte, ist mit der "Killermeute", einem soliden und in Sachen "violenza" durchaus als gemäßigt - da leicht gekürzt - zu bezeichnenden Vertreter des "polizieschi", mit Sicherheit gut beraten. Die DVD verfügt leider über keinerlei Extras.
Die Killermeute
ØØØ 1/2
(Napoli Spara)
Koch Media (I 1977)
DVD Region 2
ca. 85 Min., dt. Fassung (DD 2.0; 1:85:1)
Features: vierseitiges Booklet
Regie: Mario Caiano
Darsteller: Leonard Mann, Henry Silva, Jeff Blynn u. a.
Es knallt, es kracht - und es wird esoterisch. Zücken Sie die Fernbedienungen und lehnen Sie sich für unsere Heimkinoempfehlungen gemütlich im Fernsehsessel zurück.
Der große, böse Wolf kommt neuerdings aus Israel, Roy Battys Low-Budget-Nachfolgerin dafür aus Großbritannien. Dazwischen tummeln sich die Anarcho-Trickfilmfiguren Ren und Stimpy, US-Sexualforscher sowie jede Menge Genrekost.
Lernen Sie, wie man am besten durch Drogen reich wird. Sehen Sie zu, wenn Orson Welles mit Charlton Heston Schlitten fährt. Oder reisen Sie mit den Mystic Knights of the Oingo Boingo per Anhalter durch die Heimkino-Galaxis.
Arm gegen reich, Profitgier gegen Rückgrat - und natürlich jede Menge Blei: unsere aktuellen Heimkinoempfehlungen sind angerichtet.
"Well, do ya, punk?" Eine amerikanische Doku widmet sich dem Verfasser dieser Zeilen. Wem das nicht gefällt, der darf mit Quentin Dupieux Hundefänger spielen oder den Fernsehabend mit Dr. Lecter verbringen. Wohl bekomm´s!
Mel Gibson ist auf der Flucht, Sly Stallone auf der Jagd - während Michael Shannon und Chloë Sevigny den Finger stets am Abzug haben und Kevin Spacey im Weißen Haus nicht nur die Puppen tanzen läßt.
Kommentare_