David & The Citizens - Until the Sadness Is Gone
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Adrian Recordings/just50 (Schweden 2003)
Schon mal von Isolation Years gehört? Für gut befunden und im CD-Regal? Warum fehlt dann diese Platte in der Sammlung? 19.05.2004
Der Band-Name David & The Citizens ist leicht erklärt: 1999 zog es den Stockholmer David Fridlung nach Malmö. Für einen erbettelten Auftritt suchte er vor Ort nach begleitungswilligen Musikern. Der Titel des vorliegenden Albums, "Until the Sadness Is Gone", läßt sich ähnlich einfach auslegen - zum einen durch den gleichnamigen, an dritter Stille plazierten Song, zum anderen durch den Stil der Schweden.
"The End", "Graycoated Morning" oder "New Direction" schunkeln in behagliche Stimmung, pflanzen dabei aber ein Nebenprodukt in die Befindlichkeit. Gleicht es einem schlechten Gewissen oder eher der Unruhe, etwas vergessen zu haben und sich partout nicht daran erinnern zu können, was es war? Ist es das Bewußtwerden der Vergänglichkeit oder das Abdecken des schönen Scheins, um hinter die Oberfläche zu blicken? Vielleicht aber auch die Erkenntnis, daß Durchhalteparolen lediglich dazu dienen, den Selbstbetrug zu verdecken?
David Fridlund will das Glück für sich pachten, weiß aber über dessen Flüchtigkeit. Skeptisch ist er, ob ein gestecktes Ziel erreicht werden kann oder die selbstgebauten Hürden sich als zu hoch erweisen. Doch eine Veränderung muß es geben! Fridlund trotzt sie sich herbei, tanzt "Until the Sadness Is Gone". In seinen Texten spielen sich keine große Dramen ab, die von einem Augenblick zum nächsten den Lebenslauf entgleisen lassen. Steter Tropfen höhlt das Vertrauen, bis es wie in "New Direction" zu den wohl traurigsten Sätzen ("I wonder if I´ll wake one day to find my life wasted behind me […] I just hope that I can fool myself, then I know I´ll be alright") dahinwelkt. Schnüff!
David & The Citizens - Until the Sadness Is Gone
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Adrian Recordings/just50 (Schweden 2003)
Thomas Hansen hat den Heiligenschein wieder hervorgeholt und aufpoliert. Der Norweger nimmt sich Zeit zum Erzählen von Geschichten, die der Nachdenklichkeit genug Raum und der Melodie ausreichend Auslauf bieten, um in Schwung zu kommen.
Seit 2002 geben vier Schwedinnen leise Laute von sich. Schlicht und bescheiden schwelgen sie in wohliger Traurigkeit, um gleich darauf mit einem Hochgefühl aufzuerstehen.
Für ihre Ausdauer beschenken sich die Lassos mit eigenen Songs und legen nach elf Jahren Band-Geschichte ihr drittes Album vor. Motto: wie früher, aber anders.
Melodienmangel und Ideenlosigkeit sind für ihn ebenso Fremdwörter wie Schreibblockaden. Auf seinem aktuellen Album übt Will Oldham sich in der Kunst des Loslassens.
Die Schweden machten nicht nur durch ihre Musik, sondern auch durch rotzfreche Vergleiche auf sich aufmerksam. Der naive Übermut ist weg - aber goschert sind sie heute noch.
Es war einmal ein Songwriter, der auf der Suche nach Musikern und einem passenden Namen in Hollywood fündig wurde. Wo ließe sich Erfolg auch besser lernen?
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