Jens Lekman – When I Said I Wanted to Be Your Dog
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Service/just50 (Schweden 2004)
Schweden mangelt es wahrlich nicht an talentierten Singer/Songwritern. Neu am Charts-Himmel ist Jens Lekman. 03.05.2004
Der 23jährige Künstler aus Göteborg schaffte es auf seinem Albumdebüt, seine verträumten kleinen EP-Meisterwerke in Sachen Güteklasse noch auszubauen. Seine schwebend leichte Stimme wird kaum wahrgenommen - und schleicht sich doch, ehe man sich es versieht, ins Gehör. Warum sonst ertappt man sich sonst beim Nachsummen einer Melodie ("Tram No. 7 to Heaven") oder wahlweise beim Taktmitschnippen ("Do You Remember the Riots?")?
Die Stimmung auf "When I Said I Wanted to Be Your Dog" pendelt zwischen gedrosselter Ausgelassenheit ("You Are The Light (By Witch I Travel Into This and That)") und ausgeprägter Melancholie. Lekman wechselt parallel dazu den Tenor seiner Zeilen von Ernsthaftigkeit und Sehnsucht zu überraschend komischen Wortverdrehungen. Die Texte sind mitunter kurzschlüssig und so sprunghaft, wie Gedankenassoziationen nun einmal sein können. In seinen Aufnahmen liefert Jens den Sonnenuntergang frei Haus bzw. ruft die jeweils favorisierte Vorstellung eines romantischen Hintergrunds als Verbildlichung auf. Der Wirkung kann man sich nicht entziehen; sie setzt zwangsläufig durch Lekmans Perfektionismus ein, mit der er in seiner Studiowohnung an den Stücken arbeitet, die er mit aus unterschiedlichen Richtungen herbeigezogenen Samples würzt. Dessen ungeachtet bleibt "When I Said..." in erster Linie persönlicher Gefühlsausdruck und direktes, aber unaufgeregtes Bekenntnis.
Jens Lekman teilt sich am 12 .5. mit June Panic und The Impossible Shapes von Secretly Canadian die Bühne im Shelter.
Jens Lekman – When I Said I Wanted to Be Your Dog
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Service/just50 (Schweden 2004)
Thomas Hansen hat den Heiligenschein wieder hervorgeholt und aufpoliert. Der Norweger nimmt sich Zeit zum Erzählen von Geschichten, die der Nachdenklichkeit genug Raum und der Melodie ausreichend Auslauf bieten, um in Schwung zu kommen.
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Für ihre Ausdauer beschenken sich die Lassos mit eigenen Songs und legen nach elf Jahren Band-Geschichte ihr drittes Album vor. Motto: wie früher, aber anders.
Melodienmangel und Ideenlosigkeit sind für ihn ebenso Fremdwörter wie Schreibblockaden. Auf seinem aktuellen Album übt Will Oldham sich in der Kunst des Loslassens.
Die Schweden machten nicht nur durch ihre Musik, sondern auch durch rotzfreche Vergleiche auf sich aufmerksam. Der naive Übermut ist weg - aber goschert sind sie heute noch.
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